Erzbischof-Rohracher-Studienfonds zeichnet Peter Krön, Hans Spatzenegger und Hans Widrich mit Ehrenpreisen aus
Salzburg, 30.03.2016 (KAP) An "drei Persönlichkeiten, denen die Kirche, aber auch die gesamte Zivilgesellschaft sehr viel zu verdanken haben" hat der emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari am Mittwochabend in Salzburg würdigende Worte gerichtet: Peter Krön, Hans Spatzenegger und Hans Widrich erhielten bei einer Feier im Kardinal-Schwarzenberg-Haus Ehrenpreise des Erzbischof-Rohracher-Studienfonds aus den Händen des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner. Laudator war der aus Graz angereiste frühere Kärntner und steirische Diözesanbischof, der mit allen drei Ehrenpreisträgern teils seit Studientagen "besonders verbunden" ist, wie Kapellari sagte.
Der Erzbischof-Rohracher-Studienfonds zeichnet seit 1977 Verdienste um die nachkonziliare synodale Entwicklung der Erzdiözese Salzburg mit Ehrenpreisen aus. Die Auszeichnungen werden im Gedenken an Erzbischof Andreas Rohracher (1892-1976) vergeben, der von 1943 bis 1969 an der Spitze der Erzdiözese Salzburg stand.
Alle drei Geehrten hätten "amtlich und ehrenamtlich auf herausragende Weise für die Erzdiözese Salzburg und für die Kirche in ganz Österreich und darüber hinaus gewirkt, und sie haben ebenso Herausragendes für die Zivilgesellschaft geleistet", sagte Bischof Kapellari.
Der 87-jährige Peter Krön - ein früherer Studienkollege Kapellaris in Graz - ist Jurist und war unter anderem Generalsekretär der Katholischen Aktion, der sich für die kirchliche Erneuerung aus dem Geist des Konzils einsetzte. Ab 1971 fungierte er als Leiter der Kulturabteilung des Landes Salzburg und gilt als Förderer der zeitgenössischen Kunst.
Als einen "bedeutenden Historiker, der auch in Politikwissenschaft und im Bereich der Medien Wichtiges getan hat", würdigte Bischof Kapellari den Juristen und Historiker Hans Spatzenegger, der von 1968 bis 1985 das Archiv der Erzdiözese Salzburg leitete. Anschließend leitete der heute 76-Jährige die Abteilung Kultur/Wissenschaft/Religion und Gesundheit im ORF-Landesstudio Salzburg und produzierte so erfolgreiche Sendereihen wie das "Salzburger Nachtstudio" und die "Salzburger Humanismusgespräche".
Der gebürtige Kärntner Hans Widrich war von 1965 bis 1971 Pressereferent der Salzburger Erzdiözese und Schriftleiter des Rupertusblatts. Der heute 80-Jährige gehörte 1968 der Salzburger Diözesansynode und 1996 dem Salzburger Diözesanforum an und publizierte Werke zur kirchlichen Zeitgeschichte. Von 1975 bis 1996 war Widrich Pressesprecher der Salzburger Festspiele und setzte sich für deren gesellschaftliche und programmatische Öffnung ein. Kapellari erwähnte Widrichs langjährige Beziehung zum Schriftsteller Peter Handke, der ebenfalls aus Griffen in Kärnten stammt und von 1979 bis 1987 als Mieter Widrichs auf dem Salzburger Mönchsberg bedeutende Prosawerke verfasste.
Zu den bisherigen Preisträgern des Erzbischof-Rohracher-Studienfonds zählen u.a. der Architekt Clemens Holzmeister (1886-1983), der christliche Erwachsenenbildner Ignaz Zangerle (1905-1987), Erzabt Franz Bachler (1905-2003), Weihbischof Jakob Mayr (1924-2010), Prälat Johannes Neuhardt und Alterzbischof Alois Kothgasser.