Johannes Paul II. rief das internationale Jugendgroßevent Mitte der 1980er Jahre ins Leben
Vatikanstadt, 10.01.2019 (KAP) Im mittelamerikanischen Panama findet von 22. bis 27. Jänner der nächste katholische Weltjugendtag statt. Zu dem internationalen Großtreffen, an dem auch Papst Franziskus teilnimmt, werden dieses Mal rund 200.000 junge Menschen aus allen Erdteilen als Dauerteilnehmer erwartet. Neben Gottesdiensten und Katechesen werden den jungen Christen Konzerte, Diskussionsrunden und Workshops geboten. Das Treffen steht unter dem Motto "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast". Der biblische Vers bezieht sich auf die Berufung der Gottesmutter Maria.
Panama ist das bisher kleinste Land, das eines der Mitte der 1980er Jahre begonnenen Weltjugendtreffen ausrichtet. Hinzu kommt die für Katholiken der Nordhalbkugel ungewöhnliche Jahreszeit, weshalb es einer der kleineren Weltjugendtage der Geschichte sein wird. Zeitpunkt der Großtreffen war seit der Jahrtausendwende stets Juli oder August. Den Besucherrekord aber hält mit Manila eine Stadt, in der zuletzt ein Weltjugendtag im einem Jänner stattgefunden hat: 1995 kamen vier Millionen Menschen in der philippinischen Metropole zusammen. Auch beim bislang letzten internationalen Weltjugendtag 2016 im polnischen Krakau zählten die Organisatoren insgesamt drei Millionen Teilnehmer.
Der Weltjugendtag (WJT) geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Der jeweilige Papst lädt junge Christen aus aller Welt zur Begegnung ein. Ziel ist es, jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, das "junge und aktuelle Geheimnis der Kirche im gemeinschaftlichen Erlebnis von Pilgerfahrt, Gebet, Meditation und Gottesdienst zu entdecken". Im Wechsel werden die Weltjugendtage in kleinerem Rahmen in den Diözesen vor Ort organisiert und alle zwei bis drei Jahre als weltweites Großtreffen.
Wurzeln im Jahr 1984
1984 hatte Johannes Paul II. unter dem Motto "Öffnet dem Erlöser die Türen" zu einem internationalen Jugendtreffen nach Rom eingeladen. 300.000 Jugendliche folgten seinem Ruf, und der Papst war von der Veranstaltung so angetan, dass er für das kommende Jahr noch einmal zu einem Jugendtreffen in die italienische Hauptstadt lud. Auch die zweite Auflage wurde mit einer Viertel Million Teilnehmern ein großer Erfolg. Daraufhin kündigte Johannes Paul II. zu Ostern 1985 kurzerhand - ohne Rücksprache mit seinem Verwaltungsapparat - an, dass künftig jedes Jahr ein Weltjugendtag stattfinden solle und legte den Wechsel von dezentralen, in den einzelnen Ortskirchen begangenen Weltjugendtagen und international ausgerichteten Großtreffen fest: Der Weltjugendtag war geboren.
Insgesamt lud Johannes Paul II. in seinem 27-jährigen Pontifikat und ab 1986 weitere neun Mal zu einem internationalen Weltjugendtag ein. Nach Rom und Buenos Aires wurde 1991 für ihn Tschenstochau als Austragungsort zu einem Heimspiel. Mehr als eine Million Jugendliche - rund 90 Prozent davon aus dem früheren Ostblock - kamen damals in den polnischen Marienwallfahrtsort. Es folgten Denver, Manila, Paris, Rom im Heiligen Jahr 2000 und 2002 das kanadische Toronto.
Papst Benedikt XVI. (2005-2013) führte der Weltjugendtag 2005 in Köln auf seine erste Auslandsreise als Pontifex, gleichzeitig war es sein erster Heimatbesuch in Deutschland. 1,5 Millionen Jugendliche kamen zusammen. Es folgten WJT-Stationen in Sydney und Madrid.
Auch Franziskus bewegt Massen
Im brasilianischen Rio war Papst Franziskus 2013 erstmals Gastgeber. Auch er trat seine erste Auslandsreise als Papst im Rahmen des Weltjugendtags an und bewegte dort die Massen. Damals kamen 3,7 Millionen zum Abschlussgottesdienst mit dem Papst, unter ihnen auch knapp 430.000 angemeldeten WJT-Dauerteilnehmer aus 175 Ländern.
In der Heimat des Papstes aus Argentinien war 1987 auch der erste WJT außerhalb Europas über die Bühne gegangen. Eine Million Pilger kamen damals in Buenos Aires zusammen. Von den folgenden Großtreffen führte nur noch jener in Manila 1995 und auch der in Rio de Janeiro 2013 in ein Land, in dem es wie in Panama größere Armut gibt. Alle übrigen wurden in Ländern Europas oder der westlichen Welt veranstaltet.
Alle Kathpress-Meldungen und Hintergrundberichte rund um den Weltjugendtag im Themenpaket unter www.kathpress.at/weltjugendtag
200.000 Jugendliche aus der ganzen Welt wollen mit Franziskus von 22. bis 27. Jänner ein fröhliches Glaubensfest feiern - Sie treffen in Panama auf eine gemischte Realität: Wirtschaftlich aufstrebend und eine tropische Schönheit ist das mittelamerikanische Land auch gezeichnet von Korruption und sozialem Gefälle
Zusammen mit Grazer Bischof Krautwaschl machen sich die jungen Christen in diesen Tagen auf den Weg zum internationalen Weltjugendtag mit Papst Franziskus in Panama-Stadt - Insgesamt werden zu dem Glaubensfest 200.000 Teilnehmer aus aller Welt erwartet - Traditionelles "Österreicher-Treffen" in Panama City am 22. Jänner
Papst-Gastgeber Jose Domingo Ulloa im Vorfeld des Weltjugendtags: Ungleichheit und Armut im Land enorm, Ähnlichkeiten der Hauptstadt mit Dubai sind nur eine "Fassade"
In Panama bereiten sich selbst die Ärmsten für die Aufnahme von Gästen zum Weltjugendtag vor - Die erwarteten 200.000 Teilnehmer aus aller Welt stellen das kleine mittelamerikanische Land auch vor logistische Herausforderungen - Von Michael Althaus
Mehr als 1.000 Jugendliche aus indigenen Völker weltweit bei katholischem Großereignis mit Papst Franziskus - Eigenes Vortreffen in einem Indigenengebiet der panamaischen Diözese David
Franziskus besucht von 23. bis 27. Jänner Panama-Stadt - Gottesdienste und Begegnungen mit Weltjugendtags-Teilnehmern, Treffen mit Spitzen von Staat und Kirche sowie Besuche in Sozialeinrichtungen auf der Agenda
Events in Klagenfurt und Pressbaum bei Wien holen Weltjugendtags-Feeling von 25. bis 27. Jänner nach Österreich - Auf Programm stehen u.a. Gottesdienste, Workshops, Katechesen, Gebete und Lobpreis - Über Livestreams können die Papstliturgien in Panama mitverfolgt werden