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"Die zehn Größten": In der Champions League der Päpste

01.05.2025 10:14
(zuletzt bearbeitet am 06.05.2025 um 19:50 Uhr)
Vatikan/Papst/Kirche/Geschichte
Ein Gang durch 2.000 Jahre Kirchengeschichte - Von Alexander Brüggemann
Rom/Bonn, 01.05.2025 (KAP/KNA) Wer waren die größten Päpste in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte? Selbst Historiker schauen dabei vor allem auf jene Zeiten und Epochen, die der Jetztzeit besonders wichtig oder spannend erscheinen. Allerdings: Zu allen Zeiten - etwa auch im 9., 14. oder 17. Jahrhundert - hat es vorbildliche oder politisch bedeutende Papstfiguren gegeben, die ihre Zeit mitprägten. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) wagt eine Liste der "Größten" - und das heißt nicht notwendig: der "Liebenswertesten".

Simon Petrus (hl., gestorben um 64/67)

Der "Apostelfürst", von Christus selbst ernannt zum "Fels" (Petrus), auf dem er seine Kirche erbauen wolle. Nachdem Petrus im Anschluss an das Letzte Abendmahl (Gründonnerstag) allzu menschlich versagt hatte, sammelte er die nach der Kreuzigung Jesu zerstreuten und verunsicherten Jünger erneut und gehörte fortan zu den Säulen der Jerusalemer Christengemeinde. Nach Missionsreisen in Kleinasien und einem Aufenthalt in Antiochien soll er bis zu seinem Märtyrertod die entstehende Christengemeinde Roms geleitet haben - als Vorgänger der Päpste.

Leo I., der Große (hl., 440-461)

Mit ihm erreichte der sogenannte päpstliche Primat, also die Vorrangstellung des Bischofs von Rom vor den anderen "Patriarchen" der Spätantike, einen vorläufigen Höhepunkt. Theologisch vollzog sich dies im Zuge des Lehrstreits über das Wesen und die Rolle Christi beim Konzil von Chalcedon (451). Politisch verhalf Leo dazu vor allem die Krise in Italien, das keinen handlungsfähigen Kaiser mehr hatte. Es gelang Leo, den Hunnenkönig Attila 452 von Italien und Rom fernzuhalten. Damit hatte der Papst zentrale Aufgaben des Kaisertums übernommen.

Gregor I., der Große (hl., 590-604)

Der erste Mönchspapst der Kirchengeschichte war ein Verwaltungstalent, Verteidiger der Stadt, Krisenmanager der spätantiken Kirche, Kassenwart der Armen, unernannter weströmischer Kaiser. Aus dem Kloster heraus wurde er in einer großen Krise Roms trotz seines Widerstrebens zum neuen Bischof gemacht. Im Angesicht von Pest und Hungersnot handelte der selbst kränkliche Ordensmann mit großer Tatkraft, versorgte die notleidende Bevölkerung mit Getreide und verhandelte mit den langobardischen Besatzern.

Gregor VII. (hl., 1073-1085)

Im sogenannten Investiturstreit um das Recht zur Einsetzung von Bischöfen forderte der vormalige Benediktinermönch Gregor VII. päpstliche Vollgewalt über alle weltlichen Herrscher ein. Er zwang den mit dem Kirchenbann belegten Kaiser Heinrich IV. mitten im Winter zum Gang nach Canossa, wo dieser draußen im Schnee über mehrere Tage um Begnadigung bitten musste. In diesen Zeiten war ein großer Papst immer auch ein großer Machtmensch.

Innozenz III. (1198-1216)

In zahlreichen politischen Konflikten in Europa verstand es der hochgebildete Kirchenrechtler, die Rechtsstellung der Päpste entscheidend zu stärken. Er befürwortete aber auch den fehlgeleiteten Vierten Kreuzzug, der in ein Massaker zwischen Christen und eine Plünderung des christlichen Konstantinopel mündete. Innozenz III. förderte die neu gegründeten und später zeitweise häresieverdächtigen Bettelorden, vor allem die Dominikaner und Franziskaner, und integrierte sie als neue Kraft in die Kirche. Mit dem Vierten Laterankonzil (1215) prägte er die kirchliche Praxis über Jahrhunderte.

Julius II. (1503-1513)

Als kriegerischer, eher wenig frommer Spross einer ligurischen Adelsfamilie bestach Julius II. durch eine unbändige Energie und Tatkraft. Dies trug ihm den Beinamen "der Schreckliche" ein. Durch seine Feld- und Winkelzüge sicherte er die Existenz des bedrohten Kirchenstaates. Als großer Förderer der Kunst beauftragte er unter anderem den Neubau des Petersdoms und die Ausmalung der Sixtinischen Kapelle durch Michelangelo.

Leo XIII. (1878-1903)

Er wirkte als Versöhner der Kirche mit der modernen Welt, nachdem sein Vorgänger Pius IX. (1846-1878) jahrzehntelang einen Kurs von Abschottung und Verurteilung zeitgenössischer Ideen gefahren hatte. Die erste päpstliche Sozialenzyklika, in der sich Leo XIII. der drängenden Arbeiterfrage widmete, begründete die Katholische Soziallehre. Ein weiser Greis im besten Sinne, wirkte er als Diplomat auf internationalem Parkett, öffnete die Vatikan-Archive für die Wissenschaft und zeichnete sich früh durch ökumenische Gesinnung aus.

Benedikt XV. (1914-1922)

Er war der erfolglose, aber allseits hoch geachtete "Friedenspapst" im Ersten Weltkrieg. Selbst in der Türkei ehrt man ihn für seine vielfältigen humanitären Hilfsleistungen an die Notleidenden des Krieges. Seit 1921 gibt es in Istanbul ein Denkmal, aufgestellt bereits wenige Wochen vor seinem Tod. Die Inschrift erinnert an den "großen Papst der Welttragödie Benedikt XV. - den Wohltäter der Völker ohne Unterschied von Nationalität und Religion, zum Zeichen der Dankbarkeit des Orients". Dem Nationalismus seiner Zeit blieb sein Humanismus eher fremd.

Johannes XXIII. (hl., 1958-1963)

In seiner kurzen Amtszeit machte er die Fenster der Kirche weit auf, indem er überraschend ein Konzil der Gesamtkirche einberief. Das Zweite Vatikanum (1962-1965) veränderte die katholische Kirche zutiefst. Die größte Kirchenversammlung des 20. Jahrhunderts öffnete den Katholizismus für die gesellschaftlichen und politischen Fragen der Zeit und für die konkreten Probleme der Menschen. Das Konzil brachte die Dimension von Weltkirche ins Bewusstsein und machte den Weg frei für einen ökumenischen wie interreligiösen Dialog.

Johannes Paul II. (hl., 1978-2005)

Der "Papst aus Polen", der erste Nichtitaliener seit 455 Jahren, trug mit seinen politischen Botschaften und Symbolen maßgeblich zum Sturz des Kommunismus bei. Er bereiste die Weltkirche wie keiner seiner Vorgänger. In seinen Lehrschreiben verurteilte er nicht nur den Kollektivismus, sondern auch maßlose Habgier und fehlende Solidarität eines ungebremsten Kapitalismus. Seine Versöhnungsgesten gegenüber dem Judentum und seine ökumenischen und interreligiösen Initiativen öffneten Türen. Im Gedächtnis bleiben aber auch sein quasi öffentliches Leiden und Sterben und ein schwieriger Umgang der Kirche mit sexuellem Missbrauch, den Historiker noch intensiv beleuchten müssen.
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