Mit zahlreichen Gedenk- und Bildungsveranstaltungen feiern die Kirchen in Österreich am 17. Jänner den "Tag des Judentums". Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat den Tag im Jahr 2000 als Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt.
Interreligiöser Dialog
"Tag des Judentums"
15.01.201612:44
Mit zahlreichen Gedenk- und Bildungsveranstaltungen feiern die Kirchen in Österreich am 17. Jänner den "Tag des Judentums". Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) hat den Tag im Jahr 2000 als Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt.
Die Kirchen in Österreich feiern am 17. Jänner den "Tag des Judentums". Das Christentum ist in seinem Selbstverständnis wesentlich mit dem Judentum verbunden; damit dies den Christen immer deutlicher bewusst wird, hat der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) im Jahr 2000 den "17. Jänner - Tag des Judentums" als Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt. Dabei sollen sich die Christen in besonderer Weise ihrer Weggemeinschaft mit dem Judentum bewusst werden und zugleich des von ihnen an jüdischen Menschen und ihrem Glauben begangenen Unrechts in der Geschichte gedenken.
Die Initiative zum "Tag des Judentums" geht auf die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz zurück. Auch in Italien, Polen und den Niederlanden wird der Tag des Judentums begangen. Das Datum für den Tag des Judentums ist bewusst gewählt: Den Geist dieses Tages sollen die Kirchen in die anschließende weltweite "Gebetswoche für die Einheit der Christen" (18. bis 25. Jänner) weiter tragen. Denn bei allen Trennungen der Christenheit untereinander sei allen Kirchen gemeinsam, dass sie im Judentum verwurzelt sind, so die Veranstalter.
Der "Tag des Judentums" wird in ganz Österreich mit verschiedenen Veranstaltungen und Gottesdiensten begangen. Der zentrale Gottesdienst des ÖRKÖ zum "Tag des Judentums" findet am Sonntag, 17. Jänner, um 18 Uhr in der evangelischen Verklärungskirche (1020 Wien, Am Tabor 5) statt. Das biblische Motto des Gottesdienstes ist dem Buch der Psalmen entnommen: "Herr, steh auf, dass nicht Menschen die Oberhand gewinnen" (Ps 9,20). Die Predigt hält der Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle.
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