Im Oktober 2018 gibt es eine Premiere in der katholischen Kirche: Erstmals stehen Jugendliche im Mittelpunkt einer Weltbischofssynode im Vatikan. Nach den beiden vorherigen Bischofsversammlungen zu Ehe und Familie lautet das Thema dann: "Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung".
Auch diesmal gibt es wie bei den beiden vorherigen Synoden einen Fragenkatalog, der sich an Bischofskonferenzen und kirchliche Jugendeinrichtungen und -organisationen richtet. Er wurde als Teil des Vorbereitungsdokuments für die Synode (Lineamenta) versandt. Nicht zuletzt sollen Jugendliche selbst auf der Internetseite der Weltbischofssynode ihre Meinung äußern. Die Plattform soll nach jüngsten Meldungen im Mai freigeschaltet werden.
Die katholische Kirche will sich laut den Lineamenta für eine stärkere Mitgestaltung von Jugendlichen in der eigenen Organisation und in der Gesellschaft einsetzen. Auch Papst Franziskus hat sich mehrfach in diesem Sinn geäußert - markant etwa beim Weltjugendtreffen im Sommer 2016 in Krakau: "Liebe junge Freunde, wir sind nicht auf die Welt gekommen, um zu vegetieren, um es uns bequem zu machen, um aus dem Leben ein Sofa zu machen, das uns einschläfert." Und im vergangenen Jänner schrieb Franziskus in einem Brief an die Jugendlichen: "Lasst Euren Schrei hören!" Auch die Kirche wolle nämlich "auf Eure Stimme hören, auf Eure Sensibilität, auf Euren Glauben, ja auch auf Eure Zweifel und Eure Kritik", appellierte er.
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