Wie kein anderes päpstliches Lehrschreiben der neueren Kirchengeschichte hat die Enzyklika Pauls VI. weit über den katholischen Bereich hinausreichende Debatten ausgelöst
Wie kein anderes päpstliches Lehrschreiben der neueren Kirchengeschichte hat die Enzyklika Pauls VI. weit über den katholischen Bereich hinausreichende Debatten ausgelöst
Am 25. Juli jährt sich das Erscheinen von "Humanae vitae" zum 50. Mal. Wie kein anderes päpstliches Lehrschreiben der neueren Kirchengeschichte hat die Enzyklika Pauls VI. weit über den katholischen Bereich hinausreichende Debatten ausgelöst - mit Zustimmung zu den "prophetischen Worten" bis hin zu heftiger Kritik an der "Weltfremdheit" der Kirche in einer Zeit, die die Befreiung von Zwängen und Autoritäten auf ihre Fahnen heftete.
Eine Folge war, dass der in vieler Hinsicht verdienstvolle, im Oktober heiliggesprochene Montini-Papst einer breiten Öffentlichkeit nur mehr durch diese vermeintliche "Pillen-Enzyklika" im Gedächtnis blieb, ungeachtet der darin ebenfalls enthaltenen Aussagen über das Wesen der Ehe und den Respekt vor der liebevollen Vereinigung der Eheleute. Auch kirchlicherseits gab es viel Kritik und bis heute den Wunsch, die Festlegung Pauls VI. auf natürliche Methoden der Familienplanung zu überdenken. Heutige Kirchenverantwortliche zeigen bereits eine deutlich geringere "Detailfreudigkeit" in dieser Frage. "Kathpress" widmet dem Jubiläum "50 Jahre 'Humanae vitae'" einen Themenschwerpunkt.
Michael Prüller in der "Presse": Enzyklika war durchaus auf einer Linie mit der 1968er-Bewegung - Julius Müller-Meiningen in der "Kleinen Zeitung": "Was, wenn Paul VI. doch recht hatte?" - Weihbischof Laun fordert Weiterentwicklung des Naturrechts
AKV-Präsident Kukacka: Kirche sollte strenge Haltung von "Humanae vitae" überdenken, bei jedoch klarer Ablehnung von lebensbeendenden Präparaten wie die "Pille danach"
Am 25. Juli 1968 erschienenes Papstschreiben sorgt weiterhin für Polarisierung - Paul VI. rief darin auf, im ehelichen Akt die liebende Vereinigung und Fortpflanzung nicht zu trennen
Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich: "Pillenenzyklika" wirkte anders als Papst intendierte - Glaubwürdigkeitsverlust des kirchlichen Lehramtes auch unter Katholiken - Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Prüller: Papstwort ernstgenommen als "anspruchsvolle Gewissensschulung"
Er modernisierte die katholische Kirche wie kaum ein anderer Papst: Trotzdem reduzieren Kritiker Paul VI. gern auf sein Nein zur Empfängnisverhütung - Von Christoph Schmidt
Die inner- wie auch außerkirchlich starke Resonanz auf das Lehrschreiben Pauls VI. über Ehe, Sexualität und Empfängnisverhütung spiegelt sich wider in der damals von Chefredakteur Richard Barta geleiteten Nachrichtenagentur - Hintergrundbericht von Robert Mitscha-Eibl
Martin Lintner prüft in neuem Buch Überzeugungskraft der vor 50 Jahren erschienenen Enzyklika Papst Pauls VI. und plädiert für eine Abkehr der lehramtlichen Festlegung auf natürliche Familienplanung - Fraglich, ob jegliche künstliche Verhütung kategorisch gegen die Würde der Person verstößt
Moraltheologe Schockenhoff beschreibt in "Kathpress"-Interview zunehmende Zurückhaltung des kirchlichen Lehramts hinsichtlich der Methoden der Familienplanung - Festlegung auf "natürliche Empfängnisregelung" in "Humanae vitae" "hat man als Irrweg erkannt"
In Schwangerenberatung tätige Organisation: Vom Papst in "Humanae vitae" als verbindlich erklärte natürliche Empfängnisregelung nicht für jede Frau geeignet - "Wer Abtreibungen vermeiden will, muss auch über alle Methoden der Empfängnisregelung und Verhütung informieren"
"Kathpress" fasst Kernaussagen der vor 50 Jahren, am 25. Juli 1968, erschienenen Enzyklika von Papst Paul VI. zusammen - Im ehelichen Akt liebende Vereinigung und Fortpflanzung nicht trennen
Wie 37 andere Bischofskonferenzen reagierte die Österreichische 1968 mit einem "klärenden Wort" auf die "Unruhe" unter Katholiken nach der Publikation von "Humanae vitae" - Abweichen von päpstlicher Vorgabe denkbar, aber Pflicht zu sorgfältiger Gewissensbildung - 2008 fachte innerkirchliche Debatte über "Mariatroster Erklärung" wieder auf