"Kathpress": Viel Lob aus Medienszene für vitale "70-Jährige"
31.01.201719:52
Österreich/Kirche/Medien/Kathpress/Jubiläum
Kurzfilm mit Interviews renommierter Medienschaffender aus Print, Rundfunk und Web zu "70 Jahre Kathpress" bei Jubiläumsfeier
Wien, 31.01.2017 (KAP) "Wenn es die "Kathpress" nicht gäbe, müsste man sie erfinden": Dass ein kirchlicher Medienvertreter wie Bernd Hagenkord, Leiter der deutschsprachigen Redaktion von "Radio Vatikan", über einen Kooperationspartner zum dessen Jubiläum so ein Lob ausspricht, mag nicht verwundern. Aber auch viele renommierter Vertreter von "Profanmedien" in Print, Rundfunk und Web äußerten anlässlich des 70-jährigen Bestehens der österreichischen Katholischen Presseagentur "Kathpress" viel Lob über die dort geleistete Arbeit. Eingeholt wurden diese wertschätzenden Äußerungen in einem elfminütigen Film über "70 Jahre Kathpress", der bei der Jubiläumsfeier am Dienstagabend im Wiener Raiffeisenforum vor den rund 250 Festgästen gezeigt wurde.
Laut Rainer Nowak, Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse", entdeckt man in der "Kathpress" oft Überraschendes und Relevantes aus der Kirche, aber auch aus der österreichischen Gesellschaft insgesamt. Insofern sehe er die Agentur "nicht nur als katholisches Medium", sie steht aus seiner Sicht auch für Religion und Gesellschaftspolitik. Dietmar Neuwirth, Religionsexperte der "Presse", schätzt - wie er sagte - die sachlich-fundierte Berichterstattung, die anderswo "leider immer mehr verlorengeht". Man könne darauf vertrauen, das "Kathpress"-Texte sorgfältig ausgesucht und geschrieben seien, bestätigte Hans Winkler, Kolumnist in "Presse" und "Kleiner Zeitung".
Josef Votzi, Politik-Ressortleiter im "Kurier", erinnerte sich an seine journalistischen Anfänge bei einem "Kathpress"-Volontariat in den 1970er Jahren. Er sei damals am meisten von der "offenen Atmosphäre" in der Redaktion beeindruckt gewesen. Bis heute assoziiere er mit der "Kathpress" "weltoffenen" und zugleich an Katholischem sehr interessierten Journalismus.
Wolfgang Bergmann, früherer Caritas- und Wiener Diözesan-Sprecher, "Standard"-Geschäftsführer und nun kaufmännischer Direktor im Belvedere, attestierte der "Kathpress", den "Spagat" zwischen kirchlicher Loyalität und freier Berichterstattung gut zu bewältigen. Als deren Institut "ruht sie einerseits sehr nahe am Herzen der Bischofskonferenz", andererseits gelinge eine differenzierte, ausgewogene journalistische Arbeit.
"Verlässliche Partnerin" für den ORF
"Die 'Kathpress' ist eine verlässliche Partnerin im Religionsjournalismus", stellte Doris Appel, Leiterin der ORF-Religionsabteilung im Radio, fest. Deren Ausrichtung umschrieb sie mit der Trias "verlässlich - kompetent - ökumenisch" auch über die Grenzen der eigenen Konfession hinaus. Gerhard Klein, Leiter der ORF-Religionsabteilung im Fernsehen, zeigte sich überzeugt, dass ein moderner Religionsjournalismus auch in Zukunft große Bedeutung haben werde, vor allem wenn er Haltung mit Unabhängigkeit verbinde. Er "wünsche der Kathpress weiterhin Mut zu dieser Art von Journalismus" und ausreichende Unterstützung vor allem aus den eigenen Reihen.
Gabriele Neuwirth, Präsidentin des Verbandes Katholischer PublizistInnen Österreichs, nennt die "Kathpress" eine "geniale Erfindung", die nicht zuletzt deren erster Leitfigur, dem einflussreichen Chefredakteur und Herausgeber Richard Barta zu verdanken sei. Bis heute gelinge es, sowohl kirchlich "offiziös" zu sein als auch glaubwürdig journalistischen Freiraum zu nutzen - und dabei rasch zu arbeiten.
Michael Prüller, Kommunikations-Chef der Erzdiözese Wien, erzählte, er habe schon während seiner vorangegangenen Tätigkeit für "Die Presse" den professionellen Ansatz der "Kathpress" geschätzt, kirchliche Meldungen "nicht als Propaganda, sondern als Information" zu bringen.
"Ungeheure Vielfalt des Katholischen"
Aus seiner "Perspektive südlich der Alpen" unterstrich "Radio Vatikan"-Verantwortlicher Bernd Hagenkord die Unverzichtbarkeit der "Kathpress" für die Berichterstattung über Österreich und seine Nachbarn; sie stehe für "lokal im besten Sinne des Wortes" und für journalistische Professionalität. Für den ORF-Stiftungsrat und ehemaligen Caritas-Chef Franz Küberl bildet die "Kathpress" die "ungeheure Vielfalt des Katholischen und Christlichen" ab, das halte er "für "eine ganz tolle Leistung".
Ähnliches Lob äußerte mit dem stellvertretenden APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger auch ein Vertreter der "profanen" Nachrichtenagentur: Ohne "Kathpress" gäbe es die von ihr geleistete "Basisversorgung" mit kirchlich-religiösen Nachrichten nicht. Er wünschte der Jubilarin alles Gute zum 70er und "ein langes Leben".
Der unterhaltsame Film von Marcus Marschalek (abrufbar auf https://youtu.be/DaBejPJfh2E) zeigt auch den in Archivbänden blätternden Chefredakteur Paul Wuthe, seinen Stellvertreter Georg Pulling auf einer der regelmäßigen Pressereisen der "Kathpress", Technik-Chef Henning Klingen beim Erläutern jüngst erfolgter Innovationen. Weiters eingeblendete Infos über die angebotenen Dienste in Print-, Audio- und Internetversion, Szenen aus dem Redaktionsalltag wie Kaffeetrinken aus einem Franziskus-Häferl - und solche, die den Arbeitsalltag durchbrechen: "Partizan Kathpress" beim Hallenkick gegen "Lokomotive Luther" und Redakteure mit Nachwuchs beim Wandern.
Lob für "offene kirchliche Medienarbeit"
"Es ist in Österreich vielen aufrechten und konfliktfähigen Redakteurinnen und Redakteuren der Kathpress und der Kirchenzeitungen zu verdanken, dass sich nach dem Konzil eine nach allen Seiten offene kirchliche Medienarbeit durchgesetzt hat": Dieses Lob äußerte Josef Bruckmoser, für Wissenschaft, Gesundheit und Religion verantwortlicher Ressortleiter der "Salzburger Nachrichten" in der Dienstagausgabe seines Blattes. Er erinnerte an die Forderung aus dem Mediendokument "Communio et progressio" von Papst Paul VI., wonach jede Kommunikation "unter dem obersten Gesetz der Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit und Wahrheit" stehen müsse. Dem sei die Kirche bei ihren eigenen Medien lange Zeit nicht gerecht geworden, merkte Bruckmoser an. Die Jubilarin "Kathpress" jedoch habe den "täglichen Spagat zwischen Kirche und Medienwelt geschafft" und sei damit "nicht nur für Kircheninsider ein Leitmedium".