Steppenstaat in Zentralasien ist das neuntgrößte Land der Welt
Nur-Sultan, 09.09.2022 (KAP/KNA) Der Steppenstaat Kasachstan ist mit einer Fläche von 2,7 Millionen Quadratkilometern das neuntgrößte Land der Welt. Vor allem aufgrund seiner reichen Rohstoffvorräte - unter anderem Öl, Gas und Uran - gehört Kasachstan zu den wirtschaftlichen Schwergewichten in Zentralasien. Ökonomisch und politisch steht Kasachstan in vielfältigen Kontakten zu den beiden Nachbarstaaten China und Russland. In Baikonur betreibt Russland einen Weltraumbahnhof. Von hier aus startete der russische Kosmonaut Juri Gagarin 1961 zum ersten bemannten Flug ins All.
Ebenfalls enge Verbindungen existieren aufgrund des gemeinsamen kulturellen Erbes zur Türkei. Kasachstan gehört der Organisation der Turkstaaten an. Yasi, heute Türkistan, eine der ältesten Städte des Landes, wurde im März 2021 zur "spirituellen Hauptstadt der türkischen Welt" erklärt.
Rund 70 Prozent der rund 19 Millionen Einwohner Kasachstans sind Muslime. Allerdings spielt der Islam anders als etwa im benachbarten Usbekistan keine dominante Rolle im gesellschaftlichen Leben. Christen haben einen Anteil von circa 26 Prozent; die Mehrheit von ihnen gehört zur russisch-orthodoxen Kirche. Nach Vatikan-Angaben gibt es im Land rund 120.000 Katholiken.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebten fast 500.000 Menschen mit deutschen Wurzeln in Kasachstan. Ein Großteil war während des Krieges deportiert worden und musste unter ständiger Aufsicht der Geheimpolizei Frondienste in Arbeitskolonnen leisten. Erst 1955 wurde der inzwischen in "Sondersiedler" umbenannte "Arbeitsarmisten-Status" aufgehoben. Unter dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow verließen Ende der 1980er-Jahre viele deutschstämmige Siedler Kasachstan.
Im Dezember 1991 erlangte die Sowjetrepublik ihre Unabhängigkeit. Die Geschicke des Landes lenkte von da an Präsident Nursultan Nasarbajew, der erst 2019 durch Kassym-Schomart Tokajew abgelöst wurde. Beide Politiker gehören der Partei "Nur Otan" (Licht des Vaterlands) an, der dominanten politischen Kraft in Kasachstan. Nasarbajew verlegte die Hauptstadt von Almaty nach Astana. Auf Vorschlag Tokajews wurde Astana 2019 zu Ehren Nasarbajews in Nur-Sultan umbenannt.
Auch wenn das Land vor den Unruhen vom Jänner 2022 als vergleichsweise stabil galt, gab es immer Vorwürfe von Unfreiheit, Menschenrechtsverletzungen und Korruption.
Sr. Kunigunde Fürst, früher Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, ist heute Deutschlehrerin in einem kleinen Ort im Norden des zentralasiatischen Staates - Besuch von Franziskus soll Glaubenszeugnis und "Geschwisterlichkeit der Religionen" stärken
Renovabis-Chef Schwartz: Papst stärkt mit Besuch, der zur richtigen Zeit kommt, die kleine Ortskirche im Land - Mehr als zwei Drittel der 19 Millionen Einwohner des zentralasiatischen Landes sind Muslime, die meisten kasachischen Christen sind russisch-orthodox
Dreitägiger Besuch in Nur-Sultan 13. bis 15. September anlässlich des VII. Kongresses der Führer von Welt- und traditionellen Religionen - Kasachischer Erzbischof: Papstvisite "ist mit Hoffnung auf Frieden und Versöhnung auf globaler Ebene verbunden"
Die Papstreise nach Kasachstan steht im Schatten des Ukraine-Kriegs - Doch der eigentliche Höhepunkt, ein Treffen mit dem Moskauer Patriarchen, findet nicht statt - Bleibt abzuwarten, was der Papst aus der Reise macht - Von Kathpress-Korrespondentin Anna Mertens