Erdbeben: Orient-Hilfswerk ICO bittet dringend um Spenden
06.02.202310:42
Syrien/Kirche/Naturkatastrophe/Erdbeben/ICO
ICO-Projektpartner in Nordsyrien berichten von dramatischen Zuständen - Überlebende müssen im Freien im Regen und in bitterer Kälte ausharren - Tote, Verwundete und Vermisste bei Einsturz eines Hauses der Melkitischen Kirche - Bischof Jeanbart verwundet
Linz/Aleppo, 06.02.2023 (KAP) Das in Linz ansässige Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" bittet dringend um Spenden für die Erdbebenopfer in Syrien. Bei einem verheerenden Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens sind am Montagmorgen nach ersten Berichten mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahlen steigen aber von Minute zu Minute an; ebenso die Zahl der Verwundeten. Wie viele Menschen obdachlos wurden und ihr gesamtes Hab und Gut verloren, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.
"Aus der nordsyrischen Stadt Aleppo haben uns heute Früh dramatische Hilferufe unserer lokalen Partner erreicht", so ICO-Projektkoordinator Stefan Maier Montagvormittag gegenüber Kathpress. Ganze Wohnhäuser seien in sich zusammengefallen und hätten die schlafenden Menschen unter sich begraben. Die Überlebenden seien auf die Straßen gestürzt, wo sie im Regen und in bitterer Kälte ausharren müssten oder in den Trümmern nach Angehörigen suchen.
Verlässliche Informationen über die Zahl der Opfer gebe es bislang noch nicht, so Maier. Dazu sei das Chaos noch viel zu groß. Es gebe unter anderem auch Berichte, dass ein Gebäude der Melkitischen Kirche eingestürzt sei. Dabei sollen zumindest eine Frau und ihr Kind ums Leben gekommen sein. Bischof Jean-Clément Jeanbart wurde verletzt, zumindest eine weitere Person sei noch vermisst. Entsprechende Meldungen teilte am Montag auch das französische Hilfswerk "Oeuvere d'Orient" mit, mit dem die ICO kooperiert.
Die ICO unterstützt seit Längerem eine Suppenküche der Franziskaner in Aleppo, in der gewöhnlich jeden Tag mehr als 1.000 Bedürftige mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Diese Hilfe werde nun umso notwendiger, so Maier: "Wir befürchten das Schlimmste. Der Großteil der Bevölkerung hat bisher schon weit unter der Armutsgrenze gelebt. Und jetzt noch diese Katastrophe." Die ICO bemühe sich, ihre Hilfe zu intensivieren, damit über die Franziskaner vor Ort möglichst viele Erdbebenopfer zumindest notdürftig mit Lebensmitteln versorgt werden können.