Gespräch mit Außenministerin Xhacka in Tirana zum Auftakt des dreitägigen Besuchs - Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche in Bereichen Soziales, Bildung, Kultur ebenso Thema wie Ukraine-Krieg und Lage im Kosovo
Tirana, 18.03.2023 (KAP) Der Vatikan-Außengesandte Erzbischof Paul Gallagher ist am Samstag von der albanischen Außenministerin Olta Xhacka in Tirana empfangen worden. Der päpstliche Sekretär für die Beziehungen zu Staaten ist bis Montag in dem Westbalkan-Land zu Gast.
Themen des "sehr konstruktiven" Gesprächs mit Gallagher seien die wichtigen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Albanien und der weitere Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche in den Bereichen Bildung, Kultur, Gesundheit und Soziales gewesen, erklärte Xhacka laut albanischen Medienberichten.
Gesprochen habe man aber auch über die Lage im Kosovo sowie die dramatischen Folgen der russischen Aggression in der Ukraine. Demnach brachte die Ministerin ihre Wertschätzung für die deutlichen Friedensbotschaften des Papstes zum Ausdruck.
Laut dem vom vatikanischen Staatssekretariat veröffentlichten Besuchsprogramm wollte Erzbischof Gallagher noch am Samstag einen Gottesdienst in der Stephanskathedrale von Shkodra feiern. Außerdem besuchte er ein Museum, in dem an während der kommunistischen Diktatur verfolgte Märtyrer erinnert wird. Die Sonntagsmesse feiert der vatikanische Außenminister gemeinsam mit Mitgliedern der örtlichen Bischofskonferenz in der Kathedrale von Rreshen.
Am Montag wird Gallagher in Tirana mehrere Religionsführer des Landes sowie Parlamentspräsidentin Lindita Nikolla treffen. Auf dem Programm steht darüber hinaus ein Besuch in der Katholischen Universität, in der katholische Kathedrale, der orthodoxen Kathedrale und in der größten Moschee in der albanischen Hauptstadt.
Die Bevölkerung in Albanien ist mehrheitlich muslimisch. Etwa zehn Prozent der Albaner gehören der römisch-katholischen, knapp sieben Prozent der orthodoxen Kirche an. In dem Land, das 1967 unter dem kommunistischen Diktator Enver Hodscha zum ersten atheistischen Staat der Welt proklamiert worden war, gibt es seit 1993 wieder offiziell Religionsfreiheit. Am 14. September 2014 hatte Papst Franziskus die albanische Hauptstadt Tirana besucht. Es war seine erste Europa-Reise als Papst außerhalb Italiens.