Größte Kirche der ungarischen Hauptstadt und Konkathedrale der Erzdiözese Esztergom-Budapest
Budapest, 17.04.2023 (KAP) Die St.-Stephans-Basilika hat eine große Bedeutung für die Stadt Budapest und Ungarn. Zwischen 1851 und 1905 erbaut, ist sie nach dem Heiligen Stephan (969-1038) benannt, der im 11. Jahrhundert erster König von Ungarn war und das Christentum in das Land brachte. Die Ungarn verehren Szent Istvan Kiraly (Hl. König Stephan von Ungarn) aus der Dynastie der Arpaden als Schutzpatron des Landes. Die dem Heiligen geweihte Basilika im Stadtteil Pest und unweit der Donau ist die größte Kirche der ungarischen Hauptstadt und Konkathedrale der Erzdiözese Esztergom-Budapest.
Das Gotteshaus mit seiner markanten, von Glockentürmen umgebenen Kuppel ist 96 Meter hoch und damit eines der höchsten Gebäude in Budapest. An der Hauptfassade zum Kirchenvorplatz sind die Christus-Worte "Ego sum via, veritas et vita" ("Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben") zu lesen. Insgesamt bietet die Stephansbasilika Platz für 8.500 Menschen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die im neoklassizistischen Stil errichtete Kirche schwer beschädigt und danach wieder aufgebaut. Im rechten Glockenturm befindet sich die größte Glocke Ungarns, die neun Tonnen schwere Stephansglocke.
Im Kircheninneren beeindrucken die mit Mosaiken und Blattgold bedeckte Kuppel und eine 6,5 Meter hohe, marmorweiße Statue des von der Kirche 1083 heiliggesprochenen Königs Stephan am Hochaltar. Bekannt ist auch das Altarbild von Gyula Benczur, auf dem Szent Istvan Kiraly Maria seine Krone überreicht und Ungarn unter den Schutz der Gottesmutter stellt. Die Krypta wird erst seit Mitte der 1990er Jahre als Beisetzungsort bedeutender Persönlichkeiten genutzt und ist etwa letzte Ruhestätte des legendären Fußballstars Ferenc Puskas (1927-2006).
Anziehungspunkt für viele Gläubige ist die seit dem Mittelalter als Reliquie verehrte "Heilige Rechte Hand" König Stephans. Königin Maria Theresia (1717-1780) ließ die einbalsamierte rechte Hand Stephans, die vorher in Dubrovnik aufbewahrt wurde, im 18. Jahrhundert wieder erwerben. Seit der Nachkriegszeit befindet sich die Reliquie in der Stephansbasilika, in Zeiten der kommunistischen Staatsmacht war ihre öffentliche Verehrung aber jahrzehntelang untersagt. Seit 1987 wird sie in einer eigens eingerichteten Kapelle aufbewahrt.
Neben ihrer religiösen Bedeutung ist die einbalsamierte "Heilige Rechte" einer der wichtigsten historischen Schätze Ungarns. Zum Stephansfest am 20. August - gleichzeitig Nationalfeiertag in Ungarn - wird die Reliquie nach einer Messe auf dem Vorplatz der Stephansbasilika bei einer Prozession durch die Straßen Budapests getragen.
(Kathpress-Themenschwerpunkt mit zahlreichen Meldungen und Hintergrundberichten zur Papstreise: www.kathpress.at/Papst-in-Ungarn)