Kardinal Poli fordert beim traditionellen "Te Deum" zum Nationalfeiertag Politik und Gesellschaft zum gemeinsamen Kampf gegen Armut auf - Präsident Fernandez dankt Papst Franziskus
Buenos Aires, 26.05.2023 (KAP/KNA) Die katholische Kirche in Argentinien kritisiert die soziale Situation im Land und warnt vor zunehmender Kinderarmut. Sechs von zehn Kindern seien arm, sagte Kardinal Mario Poli am Donnerstag (Ortszeit) beim traditionellen "Te Deum" zum Nationalfeiertag, bei dem auch die Spitzen der Politik in der Kathedrale von Buenos Aires anwesend waren.
Der Kardinal rief Politik und Gesellschaft im Heimatland von Papst Franziskus zum gemeinsamen Kampf gegen Armut und Kinderarmut auf. Die Armutsrate in Argentinien ist weiter dramatisch hoch: Laut einer Studie der Katholischen Universität (UCA) aus Buenos Aires galten Ende des Jahres 17 Millionen Argentinier als arm. Das sind 43,1 Prozent der Bevölkerung.
Am Gottesdienst nahmen auch Teile des Regierungskabinetts teil sowie Präsident Alberto Fernandez, der sich bei den Präsidentschaftswahlen Ende des Jahres nicht mehr zur Wiederwahl stellt.
Präsident dankt Papst
Die kommenden Wahlen seien "eine unschlagbare Gelegenheit für die Kandidaten, ihre Berufung zum Dienst zu beweisen", sagte Poli an die Adresse der Politik. Es sei notwendig, sich mit klaren und realistischen Vorschlägen und ohne die Mitbewerber zu disqualifizieren, um die Stimmen der Wähler zu bemühen.
Auch der Präsident meldete sich in der Kathedrale von Buenos Aires zu Wort: Papst Franziskus habe Argentinien immer geholfen, sagte Fernandez. "Heute mache ich es öffentlich, weil er es immer im Stillen tat. Er hat nie aufgehört zu helfen, wenn Argentinien ihn brauchte."