Erzdiözese Wien plant Dankfest zum 80er von Kardinal Schönborn
29.05.202411:37
(zuletzt bearbeitet am 30.05.2024 um 07:58 Uhr)
Österreich/Kirche/Leute/Schönborn
Kardinal und Erzdiözese laden gemeinsam zu Festgottesdienst am 18. Jänner 2025 um 14 Uhr in den Stephansdom
Wien, 29.05.2024 (KAP) Die Erzdiözese Wien plant zum absehbaren Ende der Amtszeit von Kardinal Christoph Schönborn ein Dankfest knapp vor dessen 80. Geburtstag. Konkret soll am 18. Jänner 2025 um 14.00 Uhr ein Dankgottesdienst im Stephansdom gefeiert werden mit einer anschließenden Agape auf dem Stephansplatz. Das hat Diözesansprecher Michael Prüller jetzt in einem internen Newsletter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erzdiözese angekündigt und schreibt dazu: "Dass der Papst den längst eingereichten Rücktritt unseres Erzbischofs rund um dessen 80. Geburtstag am 22. Jänner 2025 annehmen wird, ist ja bereits bekannt. Kardinal Schönborn hat das ja schon öfter selber erwähnt. Dieser Abschied nimmt jetzt erste Konturen an."
Es sei schon einiges zusammengekommen, was entsprechend gewürdigt gehört und wofür Erzbischof Schönborn Dank zu sagen ist und wofür er sich bedanken will, so Prüller unter Verweis auf die lange Amtszeit von Kardinal Schönborn: "29 Jahre und 3 Monate lang war Franz König Erzbischof von Wien. Wenn Christoph Schönborn tatsächlich, wie vom Vatikan signalisiert, mit seinem 80. Geburtstag (22. Jänner 2025) in den Ruhestand treten darf, wird er diese Rekord-Amtszeit Kardinal Königs noch um einen Monat übertroffen haben."
Geplant sei ein Gottesdienst geprägt von "Dank und Lobpreis, Segen und Sendung" unter Mitwirkung eines eigenen Diözesanchors aus allen Teile der Diözese und katholischer Privatschulen. Auch Ministranten aus der ganzen Diözese können mitwirken. "Zu diesem Fest laden der Erzbischof und die Erzdiözese gemeinsam ein", wird festgehalten.
Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. Grundsätzlich seien alle zum Fest eingeladen, darüber hinaus seien auch persönliche Einladungen "an die üblichen Personenkreise" geplant, wobei es eine Anmeldemöglichkeit erst nach dem Sommer gibt. "Auch Platzreservierungen usw. haben jetzt noch keine Chance und keinen Sinn", heißt es ausdrücklich seitens der Verantwortlichen. "Wir werden rechtzeitig alle Details kommunizieren. Auch für ein gemeinsames ideelles Abschiedsgeschenk gibt es schon Ideen und Vorbereitungen - auch das geben wir rechtzeitig bekannt."
Erzbischof in Wien seit 1995
Christoph Schönborn wurde am 22. Jänner 1945 in Skalken bei Leitmeritz (Diözese Leitmeritz, heute Tschechien) geboren. Die Familie musste nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen und floh nach Österreich, wo Schönborn in Vorarlberg aufwuchs. 1963 trat er in den Dominikanerorden ein. Die Priesterweihe erfolgte am 27. Dezember 1970 in Wien. Von 1976 bis 1991 lehrt er Dogmatik und dann auch Ostkirchenkunde an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Fribourg (Schweiz).
Am 11. Juli 1991 wurde Schönborn von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Sutri und Weihbischof der Erzdiözese Wien ernannt. Eine massive Bewährungsprobe kam auf den noch jungen Weihbischof mit dem Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hans Hermann Groer im März 1995 zu. Im Zuge dessen wurde Schönborn am 13. April 1995 zum Koadjutorerzbischof der Erzdiözese Wien ernannt. Am 14. September desselben Jahres folgte er schließlich Kardinal Groer als Erzbischof nach. Seit Februar 1998 ist Schönborn Mitglied des Kardinalskollegiums, im selben Jahr wurde er im Juni zum Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz gewählt. Dieses Amt gab er im Juni 2020 an den Salzburger Erzbischof Franz Lackner ab.
Am Rande der Amazonien-Synode im Oktober 2019 bot Schönborn dem Kirchenrecht gemäß seinen Amtsverzicht mit Erreichen des 75. Lebensjahres zum 22. Jänner 2020 an. Papst Franziskus nahm dieses Angebot jedoch nicht an und beließ den Wiener Erzbischof bis auf weiteres ("donec aliter provideatur") im Amt.