Schavan: Kirchen und Union waren sich schon des Öfteren uneins
04.02.202515:13
Deutschland/Kirche/Politik/Partei/Schavan
Nach einer Stellungnahme der Kirchen zum verschärften Migrationskurs der CDU hagelte es Kritik aus den Reihen von CDU und CSU
Berlin, 04.02.2025 (KAP/KNA) Die frühere deutsche Bundesbildungsministerin und CDU-Politikerin Annette Schavan sieht das derzeitige Verhältnis zwischen Union und den Kirchen recht entspannt. Beide hätten sich mit unterschiedlichen Positionen auch in der Vergangenheit aneinander gerieben - gerade bei bioethischen Themen, sagte Schavan auf Anfrage der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Berlin. Als Katholikin gehörte Schavan viele Jahre lang dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an.
Weiter betonte Schavan, Kirchen und Union nähmen unterschiedliche Rollen wahr und trügen eine je eigene Verantwortung. Auch würden sie sich nicht gegenseitig vereinnahmen lassen. Sie riet aber, dass Kirchen und Union das Interesse aneinander behalten sollten.
Das Verhältnis zwischen Union und Kirchen gilt seit der vergangenen Woche als angespannt. In einer Stellungnahme hatten die Kirchen die Migrationsvorhaben von Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) inhaltlich kritisiert. In einem Begleitschreiben wurde zudem davor gewarnt, eine Zustimmung zu Gesetzentwürfen mit AfD-Beteiligung in Kauf zu nehmen. Auch das ZdK hatte die Union vergangene Woche für ihren verschärften Kurs in der Migrationspolitik hart kritisiert. Die CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer war am Dienstag aus Protest gegen die Kirchenkritik aus dem ZdK ausgetreten.
Gemeinsame Stellungnahme von evangelischer und katholischer Kirche gegen Migrationspolitik von CDU und CSU sorgt innerhalb der katholischen Bischofskonferenz für Irritationen - Katholikenkomitee-Präsidentin wirft derweil Unions-Kanzlerkandidat Merz vor, "wissentlich in der Frage des Asylrechts den Boden des Grundgesetzes" zu verlassen