"Kardinal Iuliu Hossu Jahr" in Rumänien erinnert an den griechisch-katholischen Märtyrer-Bischof, der unter den Kommunisten viele Jahre in Gefangenschaft verbrachte - Papst: "Kardinal Hossu war ein wahrer Bruder der Verfolgten"
Vatikanstadt, 04.02.2025 (KAP) Als "außergewöhnliche Persönlichkeit" hat Papst Franziskus den rumänischen Seligen Iuliu Hossu (1885-1970) bezeichnet. Er würdigte den verstorbenen Kirchenmann, den Papst Paul VI. 1969 unter Geheimhaltung zum Kardinal ernannt hatte, aus Anlass der Eröffnung des "Kardinal Iuliu Hossu Jahres" in einer Botschaft, die an den Bischof von Cluj-Gherla, Claudiu Pop, ging, wie das Portal "VaticanNews" am Dienstag berichtete.
Der Text, unterzeichnet von Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin, wurde von Erzbischof Giampiero Gloder, dem Apostolischen Nuntius in Rumänien, übermittelt. "Fasziniert und inspiriert von der Liebe Christi", so der Papst in seiner Botschaft, habe sich Kardinal Hossu "als authentischer Verfechter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs" ausgezeichnet, ohne Unterschiede aufgrund der Religion oder der Ethnie zu machen. "Er war ein wahrer Bruder der Unterdrückten und Verfolgten", würdigte Franziskus den Kirchenmann weiter. Er habe Gewalt und Ungerechtigkeit "durch Barmherzigkeit und Vergebung" überwunden.
Er hoffe, dass das Zeugnis des rumänischen Seligen, des Märtyrers des Kommunismus, "in Rumänien lebendig bleibt, vor allem bei den jüngeren Generationen".
Kardinal in pectore
Kardinal Iuliu Hossu war griechisch-katholischer Bischof von Gherla, ab 1930 dann von Cluj-Gherla. Da er sich den Plänen der rumänischen Kirche widersetzte, die eine Trennung der griechisch-katholischen Kirche von Rom anstrebte, wurde er 1948 verhaftet und musste mehrere Jahre im Gefängnis verbringen, darunter auch knapp fünf Jahre in der besonders berüchtigten Haftanstalt Sighet. Ab 1955 bis zu seinem Tod 1970 stand er unter Hausarrest.
Papst Paul VI. hatte ihm im Konsistorium von 28. April 1969 in pectore (also unter Geheimhaltung) zum Kardinal ernannt, öffentlich verkündet wurde diese Entscheidung allerdings erst drei Jahre nach dem Tod des Kardinals im Konsistorium vom 5. März 1973. Papst Franziskus hatte das Martyrium des Kardinals - gemeinsam mit dem weiterer sechs Bischöfe, die während der kommunistischen Verfolgung ums Leben kamen - als Voraussetzung zur Seligsprechung am 19. März 2019 anerkannt und ihn am 2. Juni desselben Jahres selbst seliggesprochen.