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Syrischer Patriarch: Von Massakern auch Christen betroffen

10.03.2025 11:29
(zuletzt bearbeitet am 10.03.2025 um 13:43 Uhr)
Syrien/Kirche/Krieg/Christen/Massaker
Orthodoxer Patriarch Johannes X. fordert neue syrische Regierung zum Handeln auf: Massaker beenden und Verantwortliche zur Verantwortung ziehen - Christliche Minderheit in großer Angst - Katastrophale Versorgungslage in Latakia
Linz/Wien/Damaskus, 10.03.2025 (KAP) Der orthodoxe Patriarch von Antiochia, Johannes X., hat in seiner Sonntagspredigt in der Kathedrale von Damaskus eindringlich ein Ende der Massaker in Syrien eingemahnt. Was zur Zeit in der syrischen Küstenregion geschieht, "widerspricht jeglicher vom neuen Präsidenten Ahmad Al-Sharaa angekündigten Vision eines neuen Syriens nach dem Sieg der Revolution". Die syrischen Sicherheitskräfte müssten für ein Ende der Gewalt und für Ordnung sorgen. Laut dem Patriarchen sind unter den Opfern der Massaker und Plünderungen neben Alawiten auch Christen. Ihre Häuser wurden niedergebrannt und ihr Inventar gestohlen, die Bewohner zum Teil ermordet.

Jene Kräfte, die für die Massaker an den Zivilisten verantwortlich sind, müssten zur Verantwortung gezogen werden, forderte Patriarch Johannes X. Er mahnte die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission ein.

Wie das Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" am Montag unter Berufung auf Kontaktpersonen vor Ort in Syrien auf Anfrage mitteilte, wurden die Christen bislang nicht wegen ihrer Religionszugehörigkeit ermordet, sondern weil die Jihadisten ihren Besitz rauben wollten. Allerdings kursierten in den Sozialen Medien auch bereits Parolen, dass die Christen nach den Alawiten nun die Nächsten seien. Es kursierten auch Zahlen von bislang 400 bis 500 getöteten Christen. Diese Angaben ließen sich aber nicht überprüfen.

Auch Manuel Baghdi, Nahostberater von Kardinal Christoph Schönborn, konnte am Montag auf Anfrage die Zahlen nicht bestätigen. Es sei vereinzelt zur Ermordung von Christen gekommen, auch eine Kirche soll verwüstet worden sein, so Baghdi. Was freilich stimme, sei die große Angst der Christen. Sie fürchteten, entweder direkt zur Zielscheibe oder zwischen den Fronten aufgerieben zu werden.

Insgesamt wurden nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in den vergangenen Tagen mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter 231 Kämpfer der neuen Führung sowie 250 Assad-treue Kämpfer. Zugleich wurden den Angaben zufolge aber auch mindestens 830 Zivilisten getötet. Die Beobachtungsstelle sprach von regelrechten "Massakern" und "Hinrichtungen", bei denen auch Kinder getötet worden seien. Die Opfer würden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Alawiten oder ihres Wohnorts ausgesucht.

Beobachter machten für die Gräueltaten vor allem die Hamza-Brigade verantwortlich, die von der Türkei unterstützt wird. Kämpfer der Brigade waren auch an der Eroberung Bergkarabachs durch Aserbaidschan beteiligt. Der syrische Präsident Ahmad Al-Sharaa setzte unterdessen am Sonntag nach eigenen Angaben eine "unabhängige" Untersuchungskommission ein, welche "die Übergriffe auf Zivilisten untersuchen und die Verantwortlichen identifizieren" soll.

Unklar scheint, inwieweit die syrische Übergangsregierung derzeit die Kontrolle über die Milizionäre verloren hat. Von der Übergangsregierung in Damaskus hieß es, bewaffnete Anhänger Assads hätten am Donnerstag in der Küstenprovinz Latakia eine koordinierte Militäraktion gegen die Sicherheitskräfte gestartet, woraufhin letztere am Freitag größere Truppenkontingente mit Artilleriegeschützen, Panzer und Raketenwerfern dorthin verlegt habe. Beobachtern zufolge sollen dann von diesen Kräften bzw. Teilen davon Massaker an Zivilisten verübt worden sein.

Katastrophale Versorgungslage in Latakia

Seit Montagmorgen ist es in der syrischen Stadt Latakia weitgehend ruhig. Dafür ist die Versorgungslage katastrophal. Das hat Stefan Maier, Mitarbeiter des Linzer Hilfswerks "Initiative Christlicher Orient" am Montag gegenüber Kathpress berichtet. Wasser und Strom seien in Latakia seit Donnerstagnachmittag vollständig abgeschaltet, was die Lebensbedingungen für die Bevölkerung dramatisch verschlechtert habe. "Die Geschäfte sind geschlossen, sodass die Bevölkerung praktisch keinen Zugang zu Versorgungsgütern hat. Brot und Wasser sind äußerst knapp, da die Bäckereien ihren Betrieb eingestellt haben und die Trinkwasservorräte bedrohlich schwinden", so Maier. Er bezog sich auf Berichte lokaler Projektpartner vor Ort.

Der Verkehr sei sowohl innerhalb der Stadt Latakia als auch in den umliegenden Gebieten völlig zum Erliegen gekommen. Es sei zu Plünderungen durch bewaffnete regierungsnahe Milizen gekommen. Mitarbeiter von Projektpartnern der ICO in Latakia hätten diese Gewaltakte und Plünderungen direkt miterlebt. Gestern Abend seien auch noch in zwei Stadtvierteln mehrere Leichen auf der Straße gelegen. Heute Morgen seien die Schießereien in Latakia jedoch vollständig eingestellt worden, was auf eine allmähliche Stabilisierung der Lage in der Stadt hoffen lasse.

Die ICO arbeitet in Latakia u.a. mit der lokalen Hilfsorganisation "People of Mercy" zusammen. Die Mitarbeitenden des Hilfswerks seien direkt nicht zu Schaden gekommen, viele hätten aber Familienmitglieder verloren, so Maier. - Insgesamt war von mehr als 40 getöteten Angehörigen die Rede, die Verwundeten nicht mitgezählt. Seit Donnerstag ist das Hilfswerk nicht mehr operativ tätig. Man hoffe aber, die Arbeit möglichst bald wieder aufnehmen zu können. Nun benötigten auch die Helfer psychologische Hilfe.
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