Kardinalskollegium, das derzeit 252 Mitglieder zählt, ist in die Klassen der Kardinalbischöfe, der Kardinalpriester und der Kardinaldiakone aufgeteilt
Vatikanstadt, 02.05.2025 (KAP) Kardinäle sind in drei Klassen eingeteilt: Kardinaldiakone, Kardinalpriester und Kardinalbischöfe. Die Ordnung ist historisch bedingt und soll den römischen Stadtklerus symbolisieren, der in früheren Jahrhunderten den Papst zu wählen hatte. Die Kardinalsklassen haben protokollarische Bedeutung. Sie sind nicht zu verwechseln mit den Weihestufen Diakon, Priester und Bischof.
Den Kardinalbischöfen sind sechs Diözesen zugeordnet, die zur Kirchenprovinz Rom gehören. Tatsächlich liegt die Leitung dieser Diözesen (mit Ausnahme Ostias) aber jeweils bei einem eigenen Bischof; die Kardinalbischöfe haben demnach mehr eine symbolische, historische Rolle. Zu ihrer Klasse gehören auch Oberhäupter katholischer Ostkirchen, sofern sie vom Papst ins Kardinalskollegium berufen werden. 13 der derzeit 252 Kardinäle sind Kardinalbischöfe.
Die weitaus größte Klasse bilden die aktuell 205 Kardinalpriester. Auch der emeritierte Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn gehört dieser Dienstklasse an. In diese Gruppe wird aufgenommen, wer zur Zeit der Kardinalserhebung Ortsbischof ist, aber auch Träger hoher vatikanischer Ämter. Jedem Kardinalpriester ist eine Titelkirche in Rom zugewiesen, was die Verbindung mit dem Papst als Bischof von Rom unterstreicht.
Derzeit gibt es knapp drei Dutzend Kardinaldiakone. Mitglieder dieser Klasse werden normale Kleriker oder Bischöfe ohne eigene Diözese, insbesondere Kurienmitarbeiter. Sie erhalten eine Titeldiakonie in Rom. Ein Wechsel der Kardinalsklassen ist durch päpstliche Ernennung möglich.
Beim Amtsantritt eines Papstes sind mit den Kardinalsklassen verschiedene zeremonielle Aufgaben verbunden. Der dienstälteste Kardinaldiakon (derzeit der Franzose Dominique Mamberti), verkündet mit dem weltbekannten Ruf "Habemus Papam!" den Namen des Gewählten und legt ihm vor dem Gottesdienst zur Amtseinführung die Papst-Stola um. Der ranghöchste der konklaveberechtigten, also unter 80 Jahre alten, Kardinalpriester (derzeit der emeritierte bosnische Erzbischof Vinko Puljic) spricht ein Gebet, bevor der Kardinaldekan (Giovanni Battista Re) dem Papst den Fischerring ansteckt.