Glückwunschbotschaften aus den orthodoxen Kirchen für den neuen Papst
Istanbul/New York, 09.05.2025 (KAP) Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat angekündigt, an der Amtseinführung von Papst Leo XIV. persönlich teilzunehmen. 2013 hatte Bartholomaios I. bereits an der Amtseinführung von Franziskus teilgenommen, ebenso nun auch vor Kurzem an seiner Beisetzung. "Wir blicken mit christlicher Hoffnung auf den neuen Pontifex. Ich beabsichtige, zu seiner Inthronisierung zu reisen und schlage vor, den Dialog zwischen Ost und West zu fördern", so der Patriarch in einer Botschaft, über die u.a. das Portal "OrthodoxTimes" berichtete.
Der Patriarch zeigte sich zudem hoffnungsvoll, dass der neue Papst nun tun werde, was seinem Vorgänger Franziskus nicht mehr vergönnt war: Noch heuer die historische Stätte von Nicäa (Iznik) zu besuchen, wo vor 1.700 Jahren das erste Konzil stattfand, das allen Christen gemeinsam ist. Bartholomaios schlug auch gleich vor, diesen Besuch mit einem Besuch im Ökumenischen Patriarchat anlässlich des Andreasfestes (30. November) zu verbinden. Der Ökumenische Patriarch richtete zugleich einen eindringlichen Appell zum gemeinsamen Einsatz für den Frieden und die Kircheneinheit an Papst Leo XIV.
Erzbischof Elpidophoros von Amerika, ranghöchster Vertreter des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel in den USA, hat die Wahl von Papst Leo XIV. unterdessen als "historischen Meilenstein" bezeichnet. Dieser sei der erste Papst, der aus den Vereinigten Staaten stammt. Zugleich unterstrich der Erzbischof den Willen seiner Kirche nach christlicher Einheit und Zusammenarbeit.
Herzliche Glückwünsche übermittelte u.a. auch der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel. Auch er unterstrich die entscheidende Bedeutung der Einheit unter den Christen in der heutigen Welt. "In einer Welt, die mit zahlreichen spirituellen, wirtschaftlichen und sozialen Krisen konfrontiert ist, ist die vereinte Stimme der Christen notwendiger denn je, um eine Botschaft der Hoffnung, Solidarität und Liebe zu vermitteln", so Patriarch Daniel in seinem Glückwunschschreiben. Er sei zuversichtlich, dass Papst Leo XIV. weiterhin den Geist des Dialogs, des Friedens und der Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche fördern werde. Weitere orthodoxe Glückwünsche kamen etwa auch von Metropolit Epiphanij, Oberhaupt der Orthodoxen Kirche in der Ukraine.
Das Moskauer Patriarchat veröffentlichte auf seiner offiziellen Website bis Freitagnachmittag noch kein Gratulationsschreiben von Patriarch Kyrill an Papst Leo XIV. Dafür aber die Glückwünsche des Patriarchen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und hochrangige Regierungsmitglieder zum "Tag des Sieges", der in Russland immer am 9. Mai gefeiert wird und an den Sieg im Zweiten Weltkrieg über Nazi-Deutschland erinnert.