Kölner Kardinal: Leo XIV. "ist mit einer großen Mehrheit gewählt worden, und nach der Wahl haben wir alle herzlich geklatscht"
Zagreb/Köln, 09.05.2025 (KAP) Die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. verlief laut dem beteiligten bosnischen Kardinal Vinko Puljic ohne Spannungen. Das sagte der frühere Erzbischof von Sarajewo dem kroatischen katholischen Radiosender HKR am Freitag. Nachdem Kardinal Robert Francis Prevost die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht hatte, seien die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle aufgestanden und hätten applaudiert. Anschließend seit die Auszählung ordnungsgemäß zu Ende gebracht worden.
Puljic war der mit Abstand dienstälteste wahlberechtigte Kardinal in der Sixtina. Der 79-Jährige ist seit 1994 Kardinal. Als ranghöchster aus der Klasse der Kardinalpriester stand er beim ersten öffentlichen Auftritt von Papst Leo XIV. auf der Segnungsloggia des Petersdoms zusammen mit dem ranghöchsten Kardinalbischof, Kardinal Pietro Parolin, an der Seite des neuen Kirchenoberhaupts.
Auch der deutsche Kardinal Rainer Maria Woelki erklärte, dass es die im Vorfeld des Konklaves vermuteten großen Spaltungen und Unterschiedlichkeiten nicht gegeben habe. Im Interview des kirchlichen Internetportals "domradio.de" (Freitag) nannte es der Kölner Kardinal ein gutes Zeichen, dass sich die Kardinäle so rasch über den neuen Papst einig gewesen seien. "Er ist mit einer großen Mehrheit gewählt worden, und nach der Wahl haben wir alle herzlich geklatscht. Wir haben uns mit ihm gefreut."
Freudige Verspätung
Kardinal Woelki erklärte auch, warum die Weltöffentlichkeit nach der Wahl "so lange" auf den neuen Papst warten musste. Nach der Einkleidung ins Papstgewand hätten die Kardinäle und Leo XIV. zunächst noch gemeinsam einen kleinen Gottesdienst gefeiert: "Einer der Kardinäle liest das Evangelium: 'Du bist Petrus', also 'tu es Petrus'. 'Und auf diesen Felsen habe ich meine Kirche gebaut.' Damit das dem neuen Papst noch einmal zugesprochen wird. Wir haben mit ihm den Friedensgruß ausgetauscht und anschließend das Te Deum gesungen, als Ausdruck unserer Freude und unseres Dankes an Gott für den neuen Papst", berichtete der Kölner Kardinal.