Namensmauer in Gedenkstätte in Pretoria erinnert auch an früheren KOO-Leiter Helmut Ornauer und Evangelische-Akademie-Direktor Trinks
Pretoria, 06.07.2025 (KAP) Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat bei seinem aktuellen Staatsbesuch in Südafrika (3. bis 7. Juli) mehrere österreichische Anti-Apartheid-Aktivisten gewürdigt, deren Namen in einer Namensmauer der Gedenkstätte Freedom Park in Pretoria eingraviert sind. Unter den sechs Österreicherinnen und Österreicher sind auch Helmut Ornauer (1938-2022), früherer Direktor der Koordinierungsstelle (KOO) der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission und ehemaliger Vizepräsident der Katholischen Aktion Österreich, sowie der frühere Direktor der Evangelischen Akademie Wien, Ulrich Trinks (1930-2008).
Bei der Enthüllung der Namen am 4. Juli rief Van der Bellen laut Austria Presse Agentur (APA) dazu auf, sich weiter vom Beispiel der internationalen Kämpfer gegen das südafrikanische Apartheid-Regime inspirieren zu lassen. "Diese Aktivisten, von denen viele nie südafrikanischen Boden betreten haben, verstanden, dass der Freiheitskampf nicht nur eine Angelegenheit Südafrikas alleine war, sondern eine allgemeine", erklärte der Bundespräsident. "Würdigen wir ihre Erinnerung, aber lassen wir uns vor allem inspirieren von ihrem Mut und bekräftigen wir unser Eintreten für eine Welt, in der Freiheit, Gleichheit und Respekt für alle sich durchsetzt."
Gemeinsam mit Ornauer und Trinks werden auf der Tafel der Grazer Völkerrechtler Konrad Ginther (1934-2012), die Sekretärin des Österreichischen Friedensrates Elfriede Grundböck (1924-2001), die Mit-Gründerin der Anti-Apartheid-Bewegung Elfriede Pekny (1947-2004) sowie die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Waltraud Schütz (1957-2005) gewürdigt.
Die österreichische Anti-Apartheid-Bewegung sei im Jahr 1977 nach dem Aufstand im Johannesburger Township Soweto gegründet worden, erinnerte Van der Bellen. "Sie mobilisierte die Bürger, organisierte Boykotte, machte Druck für Sanktionen", so der Bundespräsident. Van der Bellen legte mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer auch einen Kranz für die Opfer des Apartheid-Regimes nieder.
Das Apartheid-Regime in Südafrika bestand von 1948 bis 1994, als die europäischstämmige weiße Minderheit die schwarze Bevölkerungsmehrheit diskriminierte und von politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Teilhabe ausschloss.