Stadtpfarrer aus burgenländischem Wallfahrtsort Frauenkirchen will mit kreativen Ideen von Franziskanern getragenen Hilfsverein bekannter machen
Wien, 03.12.2025 (KAP) "Urfranziskanisch" und kreativ will sich der neue Vorsitzende des Österreich-Zweigs des internationalen Franziskaner-Hilfswerks "Franz Hilf!" für Menschen in Not einsetzen. Pater Thomas Lackner, Stadtpfarrer im burgenländischen Wallfahrtsort Frauenkirchen, wurde Ende Oktober zum Nachfolger von Pater Oliver Ruggenthaler gewählt. Seine von Gott gegebenen Talente versuche er - "so gut es mir gelingt" - für die Armen einzusetzen und mit neuen sowie außergewöhnlichen Ideen Menschen der Kirche näherzubringen, erklärte Lackner im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress (Mittwoch). Zudem wolle er den Hilfsverein etwa mit mehr Social-Media-Präsenz bekannter machen, so der Franziskanerpater, der unter anderem die erste "Messwein-Tankstelle" Österreichs ins Leben rief.
"Ich bin ein Gottsuchender, der immer wieder die Freude hat, ihn zu finden und der die Liebe Gottes mit unterschiedlichen Menschen und Projekten teilen darf - in der Pastoral, in der Pfarre, in der Wallfahrt", erzählte Lackner, der mit seinen außergewöhnlichen Initiativen immer wieder mediales Interesse auf sich und die Kirche in Frauenkirchen zieht. Im Kreuzgang der Basilika zu Mariä Geburt befindet sich aktuell etwa ein sogenannter Engel-Photopoint. An der Wand sind barocke Engelsflügel montiert, vor denen Interessierte ein Selfie machen können. "Die Scheinwerfer gehen an und die Menschen können aus Frauenkirchen als Engel eine positive Botschaft in die Welt schicken, die sonst so voll von Terror, Krieg und Gewalt ist."
Das nächste Projekt befindet sich schon in Planung: Liebespaare und Eheleute sollen Schlösser - die sonst gern auf Brücken zu finden sind - in der Basilika aufhängen können. "Der Schlüssel wird aber nicht weggeworfen, sondern wir klettern auf den Hochaltar und legen den Schlüssel in die Nähe der Gnadenstatue Maria auf der Heide", sprach der Franziskanerpater über seine jüngste Idee, junge Menschen "abzuholen". Bei seiner Arbeit begleite ihn ein Satz seines Ordensvaters, des hl. Franziskus: "Verkündige das Evangelium. Wenn nötig, nimm Worte dazu!", so der Franziskanerpater gegenüber Kathpress.
Benefizkonzert mit Burgschauspielerin Lyssewski
Mithilfe digitaler Schaukästen auf dem Kirchenplatz, beim Kircheneingang und im "Basilika Café" macht Lackner auf die Projekte des Hilfswerks "Franz Hilf!" aufmerksam, das seit über zwei Jahrzehnten Menschen in Not auf allen Kontinenten hilft. Viele Menschen spendeten anlässlich eines runden Geburtstages oder nach einer Erbschaft für den guten Zweck. "Wir staunen oft, wie großzügig Menschen gerade in der heutigen Zeit sind. Sie wollen teilen und suchen sich dazu Projekte, bei denen sie spüren: Da kann ich ein Stück weit mithelfen, Armut und Not zu lindern, da bin ich solidarisch mit den Armen", berichtete Lackner.
Eines seiner persönlichen Herzensprojekte sei das Hilfsprojekt "Franziskanerinnen geben Licht der Hoffnung für sehbehinderte Kinder in der Ukraine". Am 22. April 2026 werden die Spenden beim jährlichen Benefizkonzert um 19.30 Uhr - heuer mit der Burgschauspielerin Dörte Lyssewski und dem Ensemble Ottensamer in der Franziskanerkirche Wien - dem Projekt zugutekommen.
Jährlich werden 100 Projekte in 80 Ländern vom Verein unterstützt - viele davon in der Ukraine, Rumänien, aber auch in Afrika und Asien, berichtete Lackner. In Äthiopien, Sambia, Kenia, Tansania, Malawi, Mali, Burkina Faso, Senegal und Madagaskar wurden etwa Programme, die sich auf medizinische Grundversorgung, Ernährungssicherheit, Bildungsförderung und den Aufbau sozialer Einrichtungen konzentrieren, realisiert. In Angola und Madagaskar wurden Ernährungs- und Schulprojekte für Kinder in ländlichen Regionen umgesetzt. In Lateinamerika wurden Projekte in Paraguay, Peru, Bolivien, Brasilien und Kolumbien gefördert.
"Überall dort arbeiten wir mit unserer franziskanischen Familie zusammen - mit Franziskanern, Minoriten, Kapuzinern und franziskanischen Schwestern -, um gewährleisten zu können, dass wirklich jeder Cent bei unseren Hilfsprojekten ankommt", so Lackner, der sich in den vergangenen Tagen und Wochen mit den Mitarbeitenden in den Büros in Wien und Bonn über aktuelle Projekte austauschte. Die Gesamteinnahmen des Jahres 2024 beliefen sich auf ca. 1,88 Mio. Euro und damit auf "einem stabilen Niveau, um als verlässlicher Partner für Menschen in Not da zu sein", erklärte der neue Vorsitzende.
(Spendeninfo: https://franzhilf.org/spenden/. Mit der Nummer SO1362 hat der Verein den Steuerbegünstigungsbescheid des Finanzamtes Wien 1/23 erhalten.)