Namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft rufen Abgeordnete am 9. Dezember vor dem Parlament zu wirksamen Klimaschutz auf
Wien, 04.12.2025 (KAP) Mit der Kundgebung "183 Minuten für das Klima" vor dem Wiener Parlament am 9. Dezember wollen namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf die "ernüchternde Bilanz" zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen (12. Dezember 2015) aufmerksam machen. Dabei sollen die 183 Abgeordneten an den 2019 ausgerufenen Klimanotstand und das Versprechen, der Klima- und Umweltkrise "höchste Priorität" zuzuerkennen, erinnert werden, teilte die Initiative "Klima183" mit, die unter anderem von der Katholischen Aktion Österreich, der Caritas und der Diakonie unterstützt wird. Vor den Nationalratssitzungen am 10. und 11. Dezember fordern sie angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise von der Politik die rasche Umsetzung effektiver Klimaschutzmaßnahmen.
Es gehe dabei nicht um ein "Politiker-Bashing", sondern ein "Rücken-Stärken" für verantwortungsvolle Klimapolitik, "jenseits parteipolitischer Interessen oder ideologischer Grabenkämpfe", teilten die Organisatoren mit. Die Initiative "Klima183" will aber den Fokus in der Klimadebatte auf die Entscheidungen in Politik und Wirtschaft richten, von denen es maßgeblich abhänge, ob die vereinbarten Klimaziele erreicht werden oder nicht.
Einen Aufruf zur wirksamen Klimapolitik richteten Ferdinand Kaineder, Präsident der Kath. Aktion Österreich, Katharina Auer von der Diakonie Österreich, Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich, die Schauspielerin Selina Ströbele sowie Friedrich Macher, Vorsitzender des Alpenvereins Austria, kommenden Dienstag an die Abgeordneten.
Aus dem Bereich der Wissenschaft werden unter anderem die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb von der BOKU Wien, die Wirtschaftswissenschaftlerin Sigrid Stagl von der WU Wien oder der Biologe Franz Essl von der Universität Wien Statements abgeben. Zwischen den Beiträgen gibt es musikalische Einlagen des Rappers DAN LIO sowie von Peter Czermak, die für Abwechslung sorgen. Ein Klimafaktenberg wird Aspekte der Klimakrise auch visuell darstellen, hieß es in der Ankündigung.
Im Pariser Klimaabkommen hatten sich 195 Staaten verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Diese Marke dürfte bereits überschritten sein, so die Klimainitiative. In Österreich sei die Temperatur sogar um 3,1 Grad gestiegen - rund doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Das Land habe seine CO-Emissionen zwar 2022 und 2023 deutlich reduzieren können, doch die Einsparungen 2024 und 2025 reichten bei Weitem nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, warnte "Klima183".