Festrednerin Sohn-Kronthaler: Benediktinerabt Hafner ein "Förderer des Studiums der Mönche, Mäzen theologischer Forschung und stark an Kirchengeschichte interessiert"
Graz, 04.12.2025 (KAP) Der Admonter Abt Gerhard Hafner hat für seine langjährigen Verdienste um die Wissenschaft und theologische Forschung den Ehrenring in Gold der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz verliehen bekommen. Dekanin Katharina Pyschny überreichte die Auszeichnung bei einem Festakt am Mittwochabend und hob dabei Hafners kontinuierliche Förderung der Fakultät und seiner Mitglieder hervor. Durch seine Unterstützung von Studien, Exkursionen und Forschungsprojekten stärke er die theologische Ausbildung nachhaltig. Zugleich würdigte die Dekanin Hafners Beitrag zur Verbindung von Kunst, Religion und Bildung. Der Ehrenring sei Ausdruck des Dankes und weiterer Stärkung des traditionsreichen Bandes zwischen Stift und Fakultät.
Auf die im Stift Admont unter Hafners Leitung gepflegte Verbindung von Tradition, Bildung und Glaube kam Bischof Wilhelm Krautwaschl zu sprechen. Der Grazer Diözesanbischof hob die Verwobenheit von Glaube und Bildung hervor.Abt Hafner verkörpere, was dem Benediktinerorden aufgegeben sei, nämlich: "Ora, labora et lege - bete, arbeite und lies, bilde Dich weiter, lerne".
Die bereits jahrhundertelange Verbindung zwischen Universität Graz und Stift Admont erwähnte Unirektor Peter Riedler. Abt Hafner sei als Absolvent der Universität immer noch verbunden und fördere deren Arbeit großzügig. Dabei hob Riedler gegenseitige Besuche und den regen Austausch zwischen Studierenden und Mönchen als Beispiel für lebendige Kooperation hervor. Ähnlich lobte auch der frühere Dekan Peter Ebenbauer Hafners Engagement nicht nur für Stift Admont, sondern auch für die Theologische Fakultät, etwa durch Förderung von Forschungs- und Publikationsprojekten.
"Bedeutender Förderer der Gelehrsamkeit"
Als "bedeutenden Förderer der Gelehrsamkeit" in Stift Admont bezeichnete die Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler in ihrer Festrede den seit 2017 amtierenden Benediktinerabt. Hafner zeichne sich als "Förderer des vertieften Studiums seiner Mönche, Mäzen theologischer Forschungen und Werke und durch starkes Interesse an der Kirchengeschichte" aus.
Sohn-Kronthaler skizzierte die über 950-jährige Geschichte des Klosters als Zentrum geistiger und wissenschaftlicher Tätigkeit. Admont habe sich bereits im Mittelalter als Ort der Gelehrsamkeit etabliert, insbesondere durch das Skriptorium und die Bibliothek, wo liturgische, theologische und spirituelle Texte kopiert und bewahrt wurden. Bedeutende Persönlichkeiten wie Engelbert von Admont, ein Universalgelehrter des 13. Jahrhunderts, hätten durch ihre Schriften von Theologie über Naturphilosophie bis zur Musiktheorie das geistige Profil des Klosters nachhaltig geprägt, mit Traktaten wie "Über die Entstehung und das Ende des Römischen Reiches" oder "Über die Herrschaft der Fürsten".
Die spätbarocke Bibliothek des Klosters Admont, 1776 fertiggestellt, gilt mit über 200.000 Bänden, darunter rund 1.400 mittelalterliche Handschriften, als weltgrößte Klosterbibliothek und obendrein eine der prächtigsten ihrer Art. In der Neuzeit habe der Konvent zahlreiche Mönche hervorgebracht, die in Forschung und Lehre national und international tätig waren, darunter Albert von Muchar, Dekan und Rektor der Universität Graz, sowie Guido Schenzl, Physiker und Meteorologe. Sohn-Kronthaler betonte die engen Verbindungen zwischen Admont und den Universitäten Graz und Salzburg, die die wissenschaftliche Bedeutung des Klosters bis in die Gegenwart sichern.
Unter Hafners Leitung setze das Stift nun die Tradition fort, Bildung, Forschung und Spiritualität zu verbinden, so die Historikerin. In seiner Amtszeit seien Dissertationen gefördert und das Admonter Gymnasium, eines der ältesten Österreichs, in die lange Bildungstradition eingebunden worden. "Klöster wie Admont, zumal bei einer mehr als 950-jährigen Geschichte, waren nicht nur Orte des beharrlichen Gebetes, der Liturgie, der Spiritualität, der Glaubensverkündigung, der Seelsorge, der Kunst und Kultur, sondern auch der Wissenschaft", fasste Sohn-Kronthaler zusammen. Hafner habe dazu erheblich beigetragen und die Tradition weitergeführt.