Laienorganisation betont große Bedeutung der Ehrenamtlichen für das kirchliche Leben und fordert konsequente Umsetzung einer synodalen Kirche
Wien/Salzburg, 04.12.2025 (KAP) Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) fordert eine "neue Ehrenamtskultur" in der Kirche, mit mehr Wertschätzung, Anerkennung, Teilhabe und Mitverantwortung. "Ehrenamtliche und Freiwillige einfach als Lückenbüßer einzusetzen, widerspricht eindeutig dem Bedürfnis, eigenständig und in gemeinsamer Verantwortung entsprechend der jeweiligen Fähigkeiten gestalten zu können", erklärte Präsident Ferdinand Kaineder in einer Aussendung zum Tag des Ehrenamtes (5. Dezember). Die Kirche sei auf das Engagement von Freiwilligen angewiesen, hielt Kaineder auch im Interview mit dem Salzburger "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe; Donnerstag) fest. Doch oft würden diese von Entscheidungsgewalt ferngehalten. Darum pocht die Laienorganisation "auf die konsequente Umsetzung einer synodalen Kirche".
"Wenn es keine Ehrenamtlichen gäbe, würde die Kirche daniederliegen. Und die KA genauso", fuhr Kaineder fort. Es brauche daher eine Kirche aller Getauften mit gewählten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern und transparenten Entscheidungsmodalitäten, wie es in der Katholischen Aktion bereits gelebt werde.
Eine neue kirchliche Präsenz bedeute, partizipativ und synodal zu wirken, "miteinander Verantwortung zu übernehmen und im Dienste der Menschen zu arbeiten". Im kirchlichen Bereich herrsche jedoch immer noch ein Stück weit ein gewisser Klerikalismus. "Der Klerus steht über den Laien, über den Frauen, Männern und Jugendlichen, die sich in der Pfarre engagieren. Doch es müsste aus meiner Sicht, wie es auch die Synode sagt, alles auf Augenhöhe passieren. Eine Top-Down-Ehrenamtskultur von oben nach unten hat nicht wirklich viel Zukunft", betonte Kaineder.
Trotz solcher Strukturprobleme setzten sich Ehrenamtliche weiterhin gerne für die Kirche ein, weil sie dabei etwas tun, "was sie für sinnvoll erachten, was ihr Leben bereichert, wo sie Zugehörigkeit, Solidarität und Gemeinschaft im Glauben erfahren", erklärte Kaineder die andauernde Beliebtheit von freiwilligem Engagement, auch wenn Ehrenamtliche oft nicht mehr wie früher eine langfristige Verantwortung für 10 bis 20 Jahre übernehmen. "Aber sie arbeiten mit großer Leidenschaft gezielt an Projekten mit - und das ist etwas ganz Wertvolles", so der Präsident der Katholischen Aktion. Wenn die Bedürfnisse nach Anerkennung und Wertschätzung, sinnvoller Tätigkeit und Ritualen, Zugehörigkeit und Solidarität gut abgedeckt werden, sei Ehrenamt attraktiv.
"Wichtig ist, dass das gemeinsame Tun für einen persönlich Sinn macht und dass es Strukturen gibt, die Lust auf das Mittun machen. Als Ehrenamtliche will man auch mal Leitungsaufgaben wahrnehmen, aber ebenso die Gewissheit haben, dass man sich auch wieder zurückziehen kann", betonte auch KAÖ-Vizepräsidentin Katharina Renner.
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