Schönborn: "Freiwillige Arbeit hat einen unschätzbaren Wert"
05.12.202511:35
Österreich/Kirche/Soziales/Gesellschaft
Kardinal in "Heute"-Kolumne zum internationalen Tag des Ehrenamts: "Ohne Freiwillige würden viele Bereiche in der Gesellschaft nicht funktionieren" - Rund 3,7 Mio. Menschen in Österreich engagieren sich laut Statistik Austria in ihrer Freizeit freiwillig und unentgeltlich
Wien, 05.12.2025 (KAP) Am Internationalen Tag des Ehrenamtes hat Kardinal Christoph Schönborn den "unschätzbaren Wert" von freiwilliger Arbeit hervorgehoben. Ohne das freiwillige Engagement der Österreicherinnen und Österreicher bei der freiwilligen Feuerwehr, im Rettungswesen, bei Sportvereinen, in der Obdachlosenhilfe oder der Begleitung von kranken und sterbenden Menschen würden viele Bereiche in der Gesellschaft nicht funktionieren, so Schönborn in seiner Freitags-Kolumne in der Zeitung "Heute".
Was Freiwillige leisteten, sei unbezahlbar und in Geld nicht messbar. "Kaum vorzustellen, wenn der Staat all diese Hilfeleistungen aus eigener Tasche zahlen müsste!", betonte Schönborn. Der Wert des Ehrenamts sei aber nicht nur ein finanzieller Gewinn. Die viele ehrenamtliche Tätigkeit zeige, dass die Gesellschaft zusammenhält. Der Grund, warum Menschen in ihrer Freizeit, nach der Arbeit oder am Wochenende ihre Zeit und Mühen opfern, sei die Freude, "einander zu helfen, sich für eine sinnvolle Sache einzusetzen".
Fast die Hälfte der österreichischen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren (48,2 Prozent) geht einer freiwilligen unbezahlten Tätigkeit nach. Das zeigen die am Donnerstag veröffentlichten Ergebnisse der Erhebung zur Freiwilligentätigkeit 2025 von Statistik Austria. "Rund 3,7 Mio. Menschen in Österreich engagieren sich in ihrer Freizeit freiwillig und unentgeltlich für gesellschaftliche Anliegen und andere Menschen - sei es in Vereinen oder Organisationen oder indem sie andere informell unterstützen", so Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Die Gründe, warum Personen freiwillig aktiv sind, sind laut Statistik Austria vielfältig: Für die große Mehrheit der Freiwilligen ist es besonders wichtig, mit ihrer Tätigkeit anderen Menschen helfen zu können (93,0 Prozent Zustimmung). Auch die Freude an der Tätigkeit (91,5 Prozent) und der Wille, etwas Nützliches zum Gemeinwohl beizutragen (85,5 Prozent), sind von großer Bedeutung. Berufsbezogene Gründe stehen hingegen zumeist im Hintergrund: 5,4 Prozent hoffen, durch ihre freiwillige Tätigkeit einen Job zu finden, und 16,7 Prozent sehen einen Nutzen für ihre berufliche Tätigkeit.