Rom und Peking setzen Weg der Kooperation und Kompromisse fort
Vatikanstadt, 06.12.2025 (KAP) Wieder gibt es in der Volksrepublik China einen katholischen Bischof, der von der Regierung in Peking und vom Papst anerkannt wurde, und wieder wurde offenbar ein Kompromiss gefunden. Der Heilige Stuhl würdigte am Samstag die nachträgliche staatliche Anerkennung der Bischofswürde des emeritierten Bischofs der Apostolischen Präfektur Xinxiang (Provinz Henan), Joseph Zhang Weizhu. Dieser wurde früher zur verfolgten "Untergrundkirche" in China gezählt.
Die nachträgliche Anerkennung seiner Bischofswürde sei ein "weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg der kirchlichen Gemeinschaft dieser Jurisdiktion", teilte der Direktor des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruno, zur Situation in der Apostolischen Präfektur Xinxiang mit. Weiter sagte Bruni: "Diese Maßnahme ist Frucht des Dialogs zwischen dem Heiligen Stuhl und den chinesischen Behörden."
Neuer Bischof bereits im Amt
Am Vortag war der Priester Franziskus Li Jianlin aus dem Klerus von Xinxiang zum Bischof geweiht worden. Papst Leo XIV. hatte ihn bereits am 11. August zum neuen Bischof der Apostolischen Präfektur Xinxiang ernannt.
Der Papst hatte die Kandidatur des als regierungskonform geltenden Li Jianlin "im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China" gebilligt und gleichzeitig den vom emeritierten Bischof Joseph Zhang Weizhu eingereichten Rücktritt vom pastoralen Leitungsamt angenommen. Nun erfolgte abschließend die staatliche Anerkennung der Bischofswürde des zurückgetretenen Oberhirten.
Über die zunächst einseitige Bestimmung Li Jianlins zum Bischof durch die Behörden der Volksrepublik hatten asiatische Medien im Mai berichtet. Die Ernennung soll während der Sedisvakanz stattgefunden haben, also in der Zeit zwischen dem Tod von Papst Franziskus und der Wahl von Leo XIV. Daher war zunächst unklar, ob auch diese Neubesetzung eines Bischofsstuhls in China einvernehmlich zwischen Peking und dem Vatikan geregelt werden kann.