Europarat würdigt Beitrag des wiederbelebten historischen Rom-Pilgerweges zur europäischen Kultur, Regionalentwicklung und Gemeinde-Vernetzung
Rom/Wien, 10.12.2025 (KAP) Der historische Pilgerweg Romea Strata ist als offizielle "Kulturroute des Europarats" zertifiziert worden. Die Auszeichnung würdigt den Beitrag der Route zur europäischen Kultur, zur regionalen Entwicklung und zur Vernetzung von Gemeinden in sieben Ländern: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Österreich und Italien. Überreicht wurde die Auszeichnung zu Monatsbeginn in Aquileia, Italien, teilte der Verein AERS Romea Strata am Mittwoch mit.
Bei der internationalen Feier im Festsaal der Cantina Ca'Tullio nahmen Vertreter des Europarats, Wissenschaftler, Partnerorganisationen und Mitglieder des Romea-Strata-Netzwerks teil. Im Zentrum standen Diskussionen über den Beitrag des Pilgerwegs zu sanftem Kulturtourismus, barrierefreien Angeboten und Bildungsinitiativen, darunter Themenpilgern mit Jugendlichen. Auch Best-Practice-Beispiele aus Italien, Polen, Litauen und Österreich wurden präsentiert.
Die Romea Strata erstreckt sich über rund 4.700 Kilometer und 245 Etappen. In Österreich führt sie unter anderem über den Jakobsweg Weinviertel, die Via Sancti Martini, die Via Sacra, den Wiener Wallfahrerweg, den Mariazeller Gründerweg, den Hemmaweg, den Benediktweg und den Kärntner Marienpilgerweg. Zahlreiche Klöster und Stifte wie Klosterneuburg, Heiligenkreuz, Lilienfeld, Seckau, Lambrecht und Gurk liegen entlang der Strecke. Österreichische Mitglieder der Trägerorganisation AERS engagieren sich aktiv in der Pflege und Förderung der Route.
Mit dem Romea-Strata-Award wurden Persönlichkeiten geehrt, die sich besonders für den Pilgerweg eingesetzt haben. Der diesjährige Preis ging an Christian Steiner, der 2024 als erster Pilger die gesamte Strecke von 4.700 Kilometern in etwas mehr als sieben Monaten bewältigte. Vizepräsidentin Christa Englinger betonte: "Die Zertifizierung ist kein Endpunkt, sondern ein Startsignal für die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Regionen." Johannes Maier, Österreich-Koordinator der AERS, verwies auf die Chancen für Regionen abseits touristischer Hotspots, lokale Identität zu stärken und regionale Wertschöpfung zu fördern.
Die Romea Strata wurde 2018 als Europäischer Verein (AERS) von Tourismus- und Regionsverbänden, Universitäten, Diözesen und Pilgervereinen gegründet und umfasst mittlerweile über 60 Mitglieder aus sieben Ländern. Ziel ist die Wiederbelebung der alten Pilgerstraße von der Ostsee bis nach Rom und die Förderung von kulturellem Erbe, grenzüberschreitender Vernetzung sowie sozial- und umweltverträglichem Tourismus. (Infos: www.romeastrata.org)