Militärbischof Freistetter zu Verwaltungsstrukturreform: Neuordnung soll Seelsorge wirkungsvoll unterstützen
Wien, 12.12.2025 (KAP) Militärbischof Werner Freistetter hat eine umfassende Verwaltungsstrukturreform für die österreichische Militärdiözese unterzeichnet. Die Neuordnung der Strukturen, die war in den vergangenen zwölf Monaten unter der Leitung des Ökonomen der Militärdiözese, David Gomolla, von einem interdisziplinären Expertenteam aus den Bereichen Militärseelsorge sowie Kirchen-, Zivil- und Steuerrecht erarbeitet worden. Freistetter unterzeichnete die Neuordnung am Donnerstag und betonte dabei deren geistliche Bedeutung: Sie werde "durch stabile Strukturen die Seelsorge wirkungsvoll unterstützen".
In seiner Ansprache skizzierte Ökonom Gomolla die historische Entwicklung der Militärseelsorge und die Notwendigkeit einer umfassenden Neustrukturierung. Seit der Errichtung des Militärordinariates 1989 sei eine "historisch gewachsene Struktur" entstanden, die in vielen Bereichen über die geltenden Rechtsgrundlagen hinausging.
Die Strukturreform betreffe ausschließlich die kirchenrechtlichen Aspekte der Militärdiözese, hieß es in einer Aussendung. Alle Strukturen, die dem Bundesheer zuzurechnen sind, bleiben damit unberührt. Die Neuordnung wurde auf Anregung der Kontrollstelle der Erzdiözese Wien ins Leben gerufen. Freistetter folgte damit der Empfehlung, die beiden Rechtskörper "Bischöflicher Vermögensfonds" - nun bezeichnet als "Bischöflicher Versorgungsfonds" - und Militärdiözese organisatorisch deutlicher zu trennen.
Im Mittelpunkt der Neuordnung steht somit die Trennung der Rechts- und Vermögensbereiche der beteiligten kirchlichen Rechtsträger. Durch diese Abgrenzung sollen Verantwortlichkeiten eindeutig zugeordnet, rechtliche wie finanzielle Transparenz gewährleistet und klare und moderne Verwaltungsstrukturen etabliert werden. Gomolla bezeichnete diese Neuordnung als "eine kleine Verwaltungsoperation am offenen Herzen".
Das römisch-katholische Militärordinariat der Republik Österreich (Militärdiözese) betreut nach eigenen Angaben rund 100.000 Katholikinnen und Katholiken im Österreichischen Bundesheer und dessen Umfeld. Derzeit gibt es 17 Militärpfarren im Inland, die sich auf zwei Dekanatsbereiche (Ost und West) aufteilen. Auch die im Auslandseinsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten werden nach Möglichkeit von österreichischen Militärseelsorgern betreut. Geleitet wird das Militärordinariat seit 2015 von Militärbischof Werner Freistetter. (Website: www.mildioz.at)