Plakolm für gestaffelten Mutterschutz nach Kindsverlust
12.12.202516:03
Österreich/Politik/Familie/Soziales
Familienministerin entzündet im Vorfeld des Worldwide Candle Lighting Day eine Kerze im Bundeskanzleramt und will mehr rechtliche Absicherung, Begleitung und Schutz für Frauen und Familien
Wien, 12.12.2025 (KAP) Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP) hat anlässlich des am Sonntag stattfindenden Weltgedenktags für alle verstorbenen Kinder abermals betont, bessere rechtliche und soziale Absicherung für Eltern nach dem Verlust eines Kindes schaffen zu wollen. Symbolisch entzündete sie im Vorfeld des Worldwide Candle Lighting Day eine Kerze im Bundeskanzleramt. Damit wolle sie an alle Kinder, die viel zu früh verstorben sind, sowie an die Familien, die diesen Verlust tragen, erinnern, hieß es am Freitag aus dem Bundeskanzleramt gegenüber Kathpress.
Der Verlust eines Kindes treffe viele Familien und bleibe dennoch oft unausgesprochen, betonte die Ministerin: "Besonders Sternenkinder dürfen nicht unsichtbar bleiben. Ich möchte, dass Mütter, Väter und Familien offen darüber reden und auch den Raum für ihre Trauer bekommen." Konkret setze sie sich dafür ein, dass Frauen nach einem Schwangerschaftsverlust mehr rechtliche Absicherung, Begleitung und Schutz erhalten und zusätzlich zu den bestehenden Möglichkeiten ein gestaffelter Mutterschutz sowie ein Opt-out ermöglicht werden. In Österreich besteht derzeit lediglich die Möglichkeit eines Krankenstandes nach einem solchen Ereignis.
Bereits Ende Oktober hatte Plakolm Sternenkinder-Initiativen für ihre Anliegen ihre Unterstützung zugesagt. Deren Forderung nach einem gestaffelten Karenzmodell sieht vor, dass sich die Dauer des Mutterschutzes nach dem Zeitpunkt des Schwangerschaftsverlusts richtet - zwei Wochen ab der 13., sechs Wochen ab der 17. und acht Wochen ab der 20. Schwangerschaftswoche, wie seit Juni in Deutschland möglich.
Wie Plakolm schon zuvor forderte, sollen Frauen nach einem Verlust selbst entscheiden können, ob sie sich zurückziehen oder rasch wieder in den Alltag einsteigen wollen. Zudem spricht sich die Ministerin für eine Änderung der offiziellen Begrifflichkeiten aus. Statt von "Fehlgeburt" oder "Totgeburt" solle von "Schwangerschaftsverlust" die Rede sein - ein Ausdruck, der "dem Tod ungeborenen Lebens sprachlich Würde einräumt".