Papst mahnt Geheimdienste zu Achtung ethischer Grundsätze
13.12.202509:52
Vatikan/Italien/Papst/Spionage und Geheimdienst/Ethik
Papstaudienz zum 100-Jahr-Jubiläum der italienischen Geheimdienste - Leo XIV.: "Vertrauliche Informationen nicht zur Einschüchterung von Politikern, Journalisten oder anderen Akteuren der Zivilgesellschaft verwenden"
Vatikanstadt, 13.12.2025 (KAP) Der Papst hat Mitglieder von Geheimdiensten aufgerufen, sich bei ihrer Arbeit stets von den Grundsätzen der Achtung der Menschenwürde und der Ethik der Kommunikation leiten zu lassen. Geheimdienste trügen die ernste Verantwortung, Gefahren für die Nation ständig zu überwachen, um "vor allem zum Schutz des Friedens beizutragen", sagte Leo XIV. laut Vatican News bei einer Audienz für Angehörige italienischer Geheimdienste am Freitag. Die Handlungen müssten aber "stets im Verhältnis zu dem angestrebten Gemeinwohl stehen und der Schutz der nationalen Sicherheit muss immer die Rechte der Personen, ihr Privat- und Familienleben, die Gewissens- und Informationsfreiheit sowie das Recht auf ein ordentliches Verfahren garantieren".
Mit Nachdruck warnte der Papst auch vor dem Missbrauch vertraulicher Informationen. "Es muss streng darüber gewacht werden, dass vertrauliche Informationen nicht zur Einschüchterung, Manipulation, Erpressung oder Diskreditierung des Dienstes von Politikern, Journalisten oder anderen Akteuren der Zivilgesellschaft verwendet werden", mahnte das Kirchenoberhaupt. Ein solches Risiko erlebten auch Kirchenmitarbeiter, so der Papst. "Tatsächlich ist die Kirche in verschiedenen Ländern Opfer von Geheimdiensten, die zu bösen Zwecken handeln und ihre Freiheit unterdrücken", hielt Leo XIVC. fest. Anlass für die Begegnung im Vatikan war das 100-Jahr-Jubiläum des italienischen Informationssystems für die Sicherheit der Republik (Sistema di informazione per la sicurezza, SIS).