Entsetzen nach Anschlag bei jüdischer Feier in Australien
14.12.202514:02
(zuletzt bearbeitet am 14.12.2025 um 14:09 Uhr)
Australien/Terrorismus/Gewalt/Antisemitismus
Terrorangriff am bekannten Bondi Beach in Sydney zum Beginn des mehrtägigen Chanukka-Lichterfests
Sydney, 14.12.2025 (KAP/KNA) Am weltbekannten Bondi Beach im australischen Sydney sind bei einem Schusswaffenangriff bei einer Veranstaltung zum jüdischen Lichterfest Chanukka mindestens zwölf Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch einer der beiden Angreifer, teilte die Polizei am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit. Dutzende Personen wurden teils schwer verletzt in umliegende Krankenhäuser gebracht, berichteten TV-Sender.
Premierminister Anthony Albanese sprach in einer emotionalen Pressekonferenz von einem "verheerenden Terroranschlag". Dieser antisemitische Akt habe "das Herz unserer Nation getroffen" und sei ein Angriff auf alle Australier. "Für Hass, Gewalt und Terrorismus ist in unserem Land kein Platz", fügte Albanese hinzu. Die Sicherheitsbehörden arbeiteten fieberhaft daran, die Hintergründe der Bluttat aufzuklären.
Augenzeugen berichteten in TV-Interviews von mehr als 50 Schüssen auf die Teilnehmer der Veranstaltung zum jüdischen Lichterfest. "Alle rannten los. Zwei Polizisten lagen neben mir auf dem Boden, überall war Blut", sagte ein Betroffener.
Israels Staatspräsident Isaac Herzog machte in einem Social-Media-Posting am Sonntag "niederträchtige Terroristen" verantwortlich. "Unser tiefstes Mitgefühl gilt unseren jüdischen Schwestern und Brüdern in Sydney", so Herzog. Diese seien beim Anzünden der ersten Kerze zum jüdischen Lichterfest Chanukka attackiert worden. Er habe bereits mit einem Vertreter der betroffenen Gemeinde telefoniert, um seine Anteilnahme zu übermitteln.
Herzog wies darauf hin, dass Israel Australien zuletzt immer wieder aufgefordert habe, etwas gegen "die enorme Welle des Antisemitismus" im Land zu unternehmen. Tatsächlich ist die Zahl antisemitischer Vorfälle in Australien - wie in vielen Ländern - nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 deutlich gestiegen.
International löste der Anschlag Entsetzen und Anteilnahme aus. Die Konferenz Europäischer Rabbiner rief zu entschiedenem Handeln gegen Antisemitismus auf. "Wir trauern mit der jüdischen Gemeinde von Sydney und mit den Familien, die um ihre Angehörigen trauern, die kaltblütig ermordet wurden - nur weil sie Juden waren", erklärte Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz, am Sonntag in München. Wörtlich forderte er weiter: "Dieser brutale Hass, der im Westen ungehindert um sich greift, muss entschieden bekämpft und gestoppt werden."