Kirchen rufen israelische Behörden auf, leukämiekranken Kindern aus dem Gazastreifen die Ausreise zu erlauben, damit diese in einem Jerusalemer Spital behandelt werden können
Jerusalem, 18.12.2025 (KAP/KNA) An Blutkrebs erkrankte Kinder aus dem Gazastreifen sollen schnellstmöglich zur Behandlung nach Jerusalem reisen dürfen. Das fordern die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen Jerusalems. "Die Behandlung dieser Krankheit ist in Gaza nicht verfügbar und hat das Potenzial, das Leben der Betroffenen zu verändern", heißt es laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) in einem humanitären Appell von Mittwochabend. Die Kirchen rufen darin die israelischen Behörden auf, leukämiekranken Kindern aus dem Gazastreifen die Ausreise zu erlauben, um im Jerusalemer Auguste-Victoria-Krankenhaus die dringend benötigte Behandlung zu erhalten.
Das Krankenhaus übernehme den Transport sowie die vollständige Versorgung der Patienten, sodass der israelischen Regierung keinerlei Kosten entstünden, so die Kirchenführer. Im November hatten fünf israelische Menschenrechtsorganisationen am obersten israelischen Gericht eine Petition eingereicht, in der sie für lebensrettende Behandlungen medizinische Evakuierungen aus dem Gazastreifen nach Ostjerusalem, unter anderem in das Auguste-Victoria-Krankenhaus auf dem Ölberg, forderten. Zwei Drittel der medizinischen Einrichtungen im Gazastreifen seien außer Betrieb. Unter anderem gebe es kaum die Möglichkeit der Chemotherapie, der Intensivpflege, der onkologischen Chirurgie sowie der pädiatrischen Behandlung.
Auf Krebsbehandlungen spezialisiert
Das 1910 als deutsches Hospiz und Krankenhaus der Kaiserin-Auguste-Victoria-Stiftung eröffnete Krankenhaus wird seit 1950 vom Lutherischen Weltbund getragen. Es ist auf Krebsbehandlungen spezialisiert und hat vor dem Krieg knapp 40 Prozent der überwiesenen Patienten aus Gaza behandelt.