Theologe zum "Unschuldige Kinder"-Tag: "Vorbehaltlos Ja zum Leben"
27.12.202514:22
(zuletzt bearbeitet am 27.12.2025 um 16:50 Uhr)
Österreich/Schwangerschaftsabbruch/Kirche
Moraltheologe Josef Spindelböck kritisiert abtreibungsbefürwortende Positionen - Plädoyer für mehr Unterstützung von Schwangeren in Not
Wien, 27.12.2025 (KAP) Anlässlich des kirchlichen Fests der "Unschuldigen Kinder" am 28. Dezember hat sich der Theologe Josef Spindelböck dafür ausgesprochen, "vorbehaltlos Ja zum Leben" zu sagen. Kritisch bewertete Spindelböck, der an der Katholischen Hochschule ITI in Trumau Ethik und Moraltheologie lehrt, abtreibungsbefürwortende Positionen. Schwangere Frauen in Not bedürften vielmehr der qualifizierten Beratung und der umfassenden Unterstützung, damit sie in der Lage sind, in Freiheit ("pro choice") Ja zum eigenen Leben und zum Leben ihres ungeborenen Kindes zu sagen, betonte er am Samstag in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress.
"Ab dem Zeitpunkt der Empfängnis bzw. der Befruchtung liegt neues menschliches Leben vor, das schützenswert ist. Primär liegt es in der Verantwortung der Eltern, diesen Schutz zu gewährleisten, sodass eine möglichst ungehinderte Entwicklung des Embryos möglich ist, bis das Kind geboren wird und weiter versorgt werden kann", hielt Spindelböck fest. Bei abtreibungsbefürwortenden Positionen "wird übersehen, dass wir als Menschen stets Verantwortung füreinander tragen. Dies schließt gerade jene als Adressaten und Empfänger des Respekts, der Fürsorge und der Hilfeleistung ein, die noch schwach und hilflos sind." Das ungeborene Kind im Schoß der Mutter sei "ein einzigartiges Beispiel dafür, da es ganz der liebenden Sorge seiner Eltern und weiterer Menschen anvertraut ist".
Daher könne es niemals recht sein und dürfe es niemals gesetzlich verfasstes Recht werden, ein ungeborenes Kind zu töten, egal in welchem Stadium, betonte Spindelböck und sagte: "Davon zu unterscheiden ist eine medizinische Intervention in dem Fall, dass Leben gegen Leben steht, wenn der Arzt angesichts einer Konfliktschwangerschaft versucht, das Leben sowohl der Mutter als auch des Kindes zu retten und dennoch an medizinische Grenzen stößt."
Aus Sicht des Ethikers und Moraltheologen "verletzt die in Österreich geltende Fristenregelung durch ihre willkürliche Festlegung des Schutzes das Lebensrecht des ungeborenen Kindes. Dennoch wäre es ein noch größeres Übel, ein Recht auf Abtreibung zu akzeptieren." Spindelböck abschließend: "Nur eine Förderung der Kultur des Lebens auf allen Ebenen wird die Zukunft der Menschen in unserem Land und auch weltweit zu sichern vermögen!"
Am 28. Dezember begeht die Kirche das "Fest der Unschuldigen Kinder". Es erinnert an den grausamen Kindermord von Betlehem durch König Herodes, wovon das Matthäusevangelium berichtet. Weil der Gedenktag heuer auf einen Sonntag fällt, wird er vom "Fest der Heiligen Familie" verdrängt, das immer am Sonntag nach Weihnachten begangen wird.