Bischof Zsifkovics warnt vor "falsch verstandener Säkularisierung", bei der das Kreuz im öffentlichen Raum abgelehnt wird und vor "Scharfmachern, Populisten und Demagogen mit ihren spalterischen und hasserfüllten Parolen"
Eisenstadt, 28.12.2025 (KAP) Mit einem feierlichen Gottesdienst im Martinsdom hat die Diözese Eisenstadt am Samstagabend das Heilige Jahr abgeschlossen. Die Messe mit Bischof Ägidius Zsifkovics war gleichzeitig der Auftakt der diözesanen Sternsingeraktion. Unter den Sternsingerkindern war auch eine Gruppe aus Frauenkirchen, die am Neujahrstag die Festmesse mit Papst Leo XIV. im Petersdom in Rom mitfeiern wird.
Bischof Zsifkovics rief in der Predigt die zentralen Inhalte des zu Ende gehenden Jubiläumsjahres in Erinnerung: Christen sollen sich als "Pilger der Hoffnung" im Alltag bewähren und dabei Jesus Christus in das Zentrum ihres Lebens stellen. In diesem Zusammenhang unterstrich der Bischof die Bedeutung des Kreuzes als zentrales christliches Symbol. "Gerade in Zeiten von Krisen und Umbrüchen braucht es in Kirche und Gesellschaft den Blick auf das Kreuz und die Person Jesu Christi", sagte der Bischof und warnte vor einer "falsch verstandenen Säkularisierung", bei der das Kreuz im öffentlichen Raum abgelehnt werde. "Mit dem Verschwinden des Kreuzes verdunsten auch der Glaube und unsere christlichen Werte, weil wir Menschen auch Zeichen brauchen, die uns an Gott, Glaube, Kirche und christliche Werte wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Vergebung, Versöhnung und Frieden erinnern."
Angesichts zahlreicher Krisen in Gesellschaft, Familie und Welt plädierte der Bischof dafür, die "Hoffnung dorthin zu tragen, wo sie verlorengegangen ist". Wo sich Hoffnungslosigkeit, Resignation und Gleichgültigkeit breit mache, werde ein fruchtbarer Boden für Scharfmacher, Populisten und Demagogen mit ihren spalterischen und hasserfüllten Parolen bereitet. "Anstatt den Menschen Hoffnung zu geben, werden Angst, Hass und Nationalismus verbreitet und so unsere Familien, Gemeinden, Länder und Gesellschaften vergiftet und gespalten, hier bei uns, in Europa u. auch weltweit. Die Folgen dieser Politik erleben wir gerade heute", warnte der Bischof.
Christen sollten sich demgegenüber "mit Erbarmen, Güte, Demut, Milde und Geduld bekleiden", so der Bischof unter Verweis auf den Apostel Paulus, der schrieb: "Ertragt einander und vergebt einander, liebt einander und seid dankbar." Diese Worte seien, so Zsifkovics, "eine Anleitung für ein christliches Miteinander in unseren Familien und Pfarrgemeinden, sie helfen mit, heute christliche Familie und Gesellschaft aufzubauen und tragen bei zum Zusammenleben, Zusammenhalt, Frieden in der Welt."
Nicht nur die Sternsinger, sondern alle seien aufgerufen als "Pilger der Hoffnung" überall dorthin Hoffnung zu tragen, wo sie verlorengegangen ist. "Beginnen wir damit bei uns selber und in unseren Familien und in unserer Umgebung. Damit wir selber die Hoffnung nicht verlieren, schauen wir immer wieder auf das Kreuz Jesu Christi", so der Bischof abschließend.