Konklavebeginn mit Einzug in Sixtina: Kardinäle leisten Eid
12.03.201317:31
Vatikan/Papst/Konklave/Vereidigung/Schönborn
Konklave-Leiter Kardinal Re verlas Eidesformel - Wahlordnung beachten, Geheimhaltung wahren und neuem Papst Gehorsam leisten
12.03.2013, Mit dem Einzug der 115 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle hat am Dienstagnachmittag im Vatikan das Konklave zur Wahl einer neuen Papstes begonnen. Von der Cappella Paolina im Apostolischen Palast aus begaben sie sich nach einem kurzen Gebet durch die angrenzende Sala Reggia in die Sistina, den vorgeschriebenen Ort der Papstwahl. Dazu sangen sie die Allerheiligen-Litanei und den Gesang "Veni creator spiritus" (Komm heiliger Geist).
Angeführt wurde die Prozession von einem Kreuz und Kerzenträgern. Es folgten die Sänger der Cappella Sistina sowie die Beichtväter und Zeremoniäre. Danach gingen die Kardinäle in der Reihenfolge der drei Klassen und der Ernennung.
Am Anfang ging der zuletzt ernannte Kardinaldiakon, James Harvey (63), am Ende schritt der ältestes Kardinalbischof, Giovanni Battista Re (79), der in Vertretung des nicht wahlberechtigten Kardinaldekans Angelo Sodano das Konklave leitet.
Bei ihrer Ankunft in der Papstwahlkapelle verneigten sich die Kardinäle zunächst vor dem Altar an der Stirnseite der Kapelle mit dem "Jüngsten Gericht" Michelangelos. Dann nahmen sie auf ihren zugewiesenen Plätzen entlang der Seitenwände der Kapelle Platz. Vor jedem Stuhl befanden sich das Namensschild, ein Exemplar der Papstwahlordnung sowie das liturgische Buch des Konklaves.
Nach der Ankunft verlas der Konklave-Leiter Kardinal Giovanni Battista Re die Eidesformel, wonach alle Teilnehmer die Wahlordnung beachten, die Geheimhaltung wahren und dem gewählten neuen Papst Gehorsam leisten werden. Danach traten die Kardinäle einzeln vor und jeder sprach: "Et ego N. Cardinalis N. spondeo, voveo ac iuro". Und mit der Hand auf der Bibel fügte er hinzu: "Sic me Deus adiuvet et haec Sancta Dei Evangelia, quae manu mea tango". (Und ich, N. Kardinal N., verspreche, verpflichte mich und schwöre es,..so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meiner Hand berühre.)
Kardinal Christoph Schönborn leistete ebenso wie die anderen 114 Purpurträger den Schwur zur Verschwiegenheit und Unterlassung jeglicher Beeinflussung. Vor Schönborn war Kardinal Poycarp Pengo aus Tansania an der Reihe, nach dem Wiener Erzbischof sprach der Erzbischof von Ciudad de Mexico, Norberto Rivera Carrera, die vorgeschriebene lateinische Formel.
Unterdessen verfolgten im hinteren Teil der Kapelle Mitglieder der Päpstlichen Familie, hohe Prälaten der römischen Kurie sowie auch der Kommandant der Schweizergarde, der Chef der vatikanischen Gendarmerie und der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, den Einzug der Kardinäle. Sie alle mussten nach dem Ruf "Extra omnes" die Kapelle verlassen.