Vor 50 Jahren - am 8. Dezember 1965 - ging das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende. Es war die größte Kirchenversammlung der Geschichte und das bislang letzte ökumenische Konzil der katholischen Kirche.
Vor 50 Jahren - am 8. Dezember 1965 - ging das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende. Es war die größte Kirchenversammlung der Geschichte und das bislang letzte ökumenische Konzil der katholischen Kirche.
Vor 50 Jahren - am 8. Dezember 1965 - ging das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende. Es wurde von Papst Paul VI. feierlich beendet, war die größte Kirchenversammlung in einer 2.000-jährigen Geschichte der Kirche und das 21. und bisher letzte ökumenische Konzil der katholischen Kirche. Drei Jahre hatten insgesamt 2.850 Konzilsväter über eine Reform der Kirche gerungen. Der Wunsch nach Öffnung, nach einem neuen Anfang in die heutige Zeit hinein, nach Überwindung festgefahrener Mechanismen bestimmte mit atemberaubender Dynamik die Beratungen. Ihr Ergebnis sind insgesamt 16 Dokumente, die bis heute Richtschnur und Quelle der Inspiration für die Kirche und die Gläubigen gleichermaßen sind und um deren Verständnis und Verwirklichung nach wie vor gerungen wird.
Das Konzil wollte die Kirche durch eine Reform ihrer Strukturen in eine neue Zeit führen und den Weg für die Einheit der getrennten Christen ebnen. Die ganze christliche Wahrheit sollte auf eine neue Art ausgesagt werden. Dazu erarbeitete die Versammlung zwei dogmatische und zwei pastorale Konstitutionen, neun Dekrete und drei Erklärungen. In diesen Dokumenten definierte die Kirche u.a. ihr eigenes Selbstverständnis neu, sie klärte ihre Haltung zur Welt, reformierte die Liturgie, bekannte sich zur Religionsfreiheit und richtet ihr Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen neu aus.
Dass das Konzil weder neue Dogmen proklamierte noch andere letztverbindliche Aussagen machte, erweist sich rückblickend als Stärke und Schwäche zugleich. Dasselbe gilt für das Bestreben, auch die Meinung von Minderheiten, insbesondere der konservativen kurialen Gruppe, zu berücksichtigen. Viele Texte haben Kompromisscharakter. Manche Unausgeglichenheiten lassen auch zu, dass sich die Vertreter gegensätzlicher Auffassungen zu Recht auf einzelne seiner Aussagen berufen können. Kardinal Franz König, eine der großen Gestalten des Konzils, hat daher immer wieder betont, dass man einerseits die Texte des Zweiten Vaticanums genau lesen, aber auch ihre Entstehungsgeschichte und ihr Umfeld im Auge behalten müsse.
Die Umsetzung von Konzilen dauert in der Regel mehrere Jahrzehnte und ist auch für das Zweite Vaticanum längst noch nicht abgeschlossen. Fest steht, dass eine "Rückkehr hinter das Konzils" nicht möglich ist, was auch die Päpste seither immer wieder unterstrichen haben. Viele erkennen in Papst Franzikus einen vom Konzil zutiefst geprägten Kirchenmann. Sein Pontifikat kann in vielerlei Hinsicht als eine vertiefte Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils gedeutet werde, bei der es ihm um eine "Kirche in der Welt von heute" geht, die den Menschen ganz nahe sein will.
Wiener Dogmatiker im "Kathpress"-Interview über einschneidende theologische Kehrtwenden des Zweiten Vatikanischen Konzils, das vor 50 Jahren endete - "Franziskus ist 'Konzils-Papst', insofern er Prinzipien des Konzils umsetzt und verschüttete Aspekte des Konzils verheutigt"
Am 8. Dezember 1965 wurde die bahnbrechende Kirchenversammlung von Papst Paul VI. feierlich beendet - Entscheidende Weichenstellungen im Bereich Liturgie, Ökumene, Religionsfreiheit, Verhältnis zu den anderen Religionen und zur Welt von heute
Das Konzilsdokument "Über die Kirche in der Welt von heute" legt eine zeitgemäße Basis für den Dialog und die Zusammenarbeit mit der Welt und hat sich als einer der wirkmächtigsten Texte des Zweiten Vaticanums erwiesen
Das Konzilsende vor 50 Jahren machte Hoffnung und Aufbruchstimmung - Dem Aufbruch folgte später auch eine Zeit der Experimente und der Verunsicherung - Bis heute wird um den "Geist des Konzils" gerungen - Hintergrundbericht von Alexander Brüggemann
Im Dekret über das Laienapostolat erachtete das Zweite Vaticanum die Berufung und Sendung der Laienchristen als unverzichtbar und unersetzbar für die Kirche
Wiener Pastoraltheologe: Konzil löste "Erfolgsgeschichte" in Bezug auf Laienmitwirkung in der Kirche aus - Aber immer noch "latenter Klerikalismus", den auch Papst kritisiert
Innsbrucker Bischof erinnert in Predigt beim "Gipfel der Religionen" an Konzilserklärung "Nostra aetate" - Christusbekenntnis und Hochachtung vor Werten der anderen bedingen einander
Präsident des "Internationalen Rates der Christen und Juden" Cunningham: Geschichte der letzten 50 Jahre ist schrittweise Vertiefung der Beziehungen - Koordinierungsausschuss-Präsident Jäggle: Konzilsdokument "Nostra aetate" ist "Geschenk und Anfang einer Bekehrung"
Wortlaut eines "Kathpress"-Interviews mit dem Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück zum Konzilsdokument "Nostra aetate", das vor 50 Jahren vom Zweiten Vatikanischen Konzil verabschiedet wurde
Wiener Kommunikationswissenschaftler stellte neues Buch "Unerlöste Schatten - Christen und der neue Antisemitismus" vor - Weihbischof Krätzl: "Können dem Antisemitismus nur durch religiöse Bildung entgegen treten"
Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich: Vor 50 Jahren veröffentlichte Konzilserklärung "Nostra Aetate" gerade in Zeiten wichtig, da Religion zur Rechtfertigung für Gewalt missbraucht wird
Im Dokument über die Hirtenaufgabe der Bischöfe stärkt das Konzil die Lehr- und Leitungsfunktion des Bischofs und ordnet die Errichtung von Bischofskonferenzen an
Das Konzilsdokument über die christliche Erziehung formulierte erstmals einen umfassenden Erziehungsauftrag und betonte dabei die fundamentalen Rechte der Eltern
Die von den Konzilsvätern beschlossenen Richtlinien über die Ausbildung von Priestern wirkten sich unmittelbar auf Priesterseminare und Theologiestudium aus
Das Konzilsdokument über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens zielt auf eine innere Reform ab und bekräftigt ein geistliches Leben in Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam
Vizepräsident des "Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit" im "Kathpress"-Interview über Geschichte des christlichen Antisemitismus und klare gegenwärtige Positionen gegen jede Judenfeindlichkeit
Paul Chaim Eisenberg: Konzilsdokument vor 50 Jahren von Vertretern des Judentums "mit Freude und Genugtuung" aufgenommen - Trotz gelegentlicher Probleme heute "sehr lebendiger" Dialog
Gottschlich: Einheitsrats-Präsident Koch angetan von der Idee einer Neubestimmung der kirchlichen Beziehung zum Judentum - Konzilsdokument von 1965 revolutionär, doch "Verlegenheitslösung"
Wiener Dogmatiker würdigt in "Kathpress"-Interview das Konzilsdokument als "Meilenstein" der kirchlichen Haltung zu den nichtchristlichen Religionen - Problem des politischen Islam noch nicht im Blick
Emeritierter Wiener Weihbischof fordert im "Kathpress"-Interview vertiefte Auseinandersetzung der Christen mit ihren jüdischen Wurzeln - Was Konzilserklärung "Nostra aetate" vor 50 Jahren vorgab, ist noch immer nicht ausreichend im Kirchenbewusstsein angekommen
Teilnehmer aus allen Weltreligionen diskutieren von 26. bis 28. Oktober in der Gregoriana - Auch brisante Themen werden angesprochen, etwa "Religionen und Gewalt"
Die Konzils-Erklärung vom 28. Oktober 1965 ist das erste offizielle Dokument der römisch-katholischen Kirche, in der die anderen Religionen positiv anerkannt werden
Eigentlich wollten die Synodenväter lediglich eine Erklärung zum Judentum erarbeiten, doch nach Indiskretionen und politischen Turbulenzen kam alles ganz anders - "Kathpress"-Hintergrundbericht von Georg Pulling